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     20.
           Jahrhundert,
           Jahrhundertbuch der Gottscheer, Dr. Erich Petschauer, 1980.  
            
            
      Verein der Deutschen aus Gottschee, Wien 
       
      Die Wiener Gruppe nannte sich nun "Verein der Gottscheer in Wien", 
      nachdem sie als "Verein der Deutschen aus Gottschee" von vier 
      beherzten Männern (Franz Obermann, Josef Springer, Andreas und Georg 
      Roschitsch) am 30. März 1891 gegründet worden war. Als Zweck des 
      Vereines wird unter § 2 der Satzungen nach dem "Jubiläumsbuch 
      der Gottscheer 600-Jahr-Feier 1930" angeführt; 
       
      "a) die moralische und materielle Unterstützung von bedürftigen 
      Vereinsmitgliedern und unterstützungswürdigen Landsleuten. 
       
      b) die Unterstützung von Wohltätigkeits- und patriotischen Unternehmungen 
      in Gottschee, das ist im Gebiete des ehemaligen Herzogtums Gottschee. 
       
      c) die Förderung des geselligen Verkehrs zur Hebung der engeren Landsmannschaft." 
       
      Ein Jahr später zählte der Verein bereits 252 Mitglieder und entwickelte 
      bis zum Ersten Weltkrieg eine segensreiche Tätigkeit. Darüber 
      berichtet der Obmann wieder im "Jubiläumsbuch 1930" auf Seite 
      242 folgendes: "Die Mittel des Vereines ergaben sich aus den Mitgliedsbeiträgen, 
      allfälligen Spenden von Förderern und aus den Erträgnissen 
      von Veranstaltungen. Stets hilfsbereit wurden im Laufe von nahezu vier Jahrzehnten 
      jeweilig nach Maßgabe der vorhandenen Kassabestände an verschiedene 
      hilfsbedürftige Landsleute Unterstützungen gewährt. Gemeinden 
      und Vereine erhielten Beiträge, sei es nun, wenn es galt, ein Kirchlein 
      zu reparieren, Feuerlöschgeräte anzuschaffen, von Naturgewalten 
      angerichtete Schäden zu lindern oder Veranstaltungen und dergleichen 
      zu fördern. Es 
      sei noch gestattet, die an der Spitze des Vereines gestandenen Männer 
      mit Namen anzuführen: Franz Obermann, Kaufmann Josef Edler von Rom, 
      k. k. Major; Georg Roschitsch, Kaufmann; Andreas Schuster sen., Kaufmann; 
      Josef Wuchse, Kaufmann; Andreas Schuster jun., Kaufmann; Oberveterinär 
      Dr. Adolf Wenzel." 
       
      Im Krieg (1914 bis 1918) verlor der Verein fast seinen gesamten Besitzstand 
      und mußte von vorne beginnen. Im Zweiten Weltkrieg stellte er seine 
      Tätigkeit ein und konnte sie erst nach Überwindung gewisser Schwierigkeiten 
      1951 unter dem Namen "Verein der Gottscheer in Wien" wieder aufnehmen. 
      Professor Franz Kraus, der keine Mühe scheute, hat sich in dieser Zeit 
      als Obmann große Verdienste erworben. Ihm wurde für seinen Idealismus 
      und seine Opferbereitschaft durch die Ernennung zum Ehrenobmann gedankt. 
      Wegen seines hohen Alters legte er 1966 sein Amt zurück, und über 
      seinen Vorschlag wurde Dipl.-Ing. Karl Skoupil einstimmig zum Obmann gewählt. 
      Unter seiner Leitung wurde auch in Wien der Verein in "Gottscheer Landsmannschaft" 
      umbenannt. Dies gelang erst nach Überwindung von Bedenken der Behörden. 
      Der Verein setzt seine bewährte Tätigkeit unter dem agilen Obmann 
      für die Gemeinschaft der Gottscheer in der Hauptstadt Österreichs 
      fort. 
       
      ("Jahrhundertbuch
      der Gottscheer", Dr. Erich Petschauer, 1980) 
       
www.gottschee.de 
       
        
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