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     20.
           Jahrhundert,
           Jahrhundertbuch der Gottscheer, Dr. Erich Petschauer, 1980.  
            
            
      "Gottscheerland", Graz 
       
      In Graz und Klagenfurt führten die Vereine nach dem Zweiten Weltkrieg 
      die Bezeichnung "Hilfsverein für die Gottscheer und Deutsch-Krainer". 
      Damit wurde die Zielsetzung in den Vordergrund gestellt. 
       
      1919 gründete Josef Ramor, geboren in der Stadt Gottschee, den Verein 
      "Gottscheerland" in Graz und war sein erster Obmann. Oberstleutnant 
      Paul Eppich schreibt über ihn im Jubiläumsbuch auf Seite 243: 
      "Das Wirken des ersten Obmannes, den die edelsten Motive geleitet haben, 
      war beispielgebend. Seine Arbeit, heute mit prüfendem Auge beschaut, 
      verdient höchste Anerkennung und Dank. 
       
      Erfolgreich arbeitete der Verein für die geistige und wirtschaftliche 
      Wohlfahrt des Gottscheer Volkes sowie des geselligen Verkehrs zur Hebung 
      der Heimatliebe. Nach Kräften wurden auch die Bestrebungen des Gottscheer 
      Volkes zur Erhaltung seines Volkstums unterstützt." 
       
      In den ersten zehn Jahren seines Bestandes hatte der Verein folgende Obmänner: 
      Bahnrat Josef Ramor, Dr. Hans Petsche, Medizinalrat Dr. Walter Linhart und 
      Professor Dr. Othmar Herbst. Ehrenmitglieder für besondere Verdienste 
      waren: Medizinalrat Dr. Linhart und Landesbeamter Michitsch. Zum Ehrenobmann 
      wurde Bahnrat Ramor gewählt. 
       
      Am 18. Mai 1929 übernahm Studienrat Prof. Dr. Othmar Herbst die Obmannstelle. 
      Sein Stellvertreter wurde Oberstleutnant Paul Eppich, ein geborener Ebentaler. 
      Die Vereinsarbeit war in den dreißiger Jahren nicht leicht, denn es 
      gab in Österreich innere Unruhen. Während der Kriegszeit von 1938 
      bis 1945 wurden keine Versammlungen durchgeführt, und die Tätigkeit 
      war vollkommen eingestellt. Sie wurde jedoch bereits 1945 vom Obmann und 
      seinem Stellvertreter wieder aufgenommen. Dabei wurden sie durch Dr. Franz 
      Perz aus Mitterdorf und den Laibacher Dr. Plautz außerordentlich tatkräftig 
      unterstützt. Diese beiden bemühten sich besonders, das Schicksal 
      der Flüchtlinge zu erleichtern. 
       
      Den "Hilfsverein" führten in weiterer Folge 1949 Schuldirektor 
      Hans Eppich aus Altlag, 1950 Primarius Dr. Walter Linhart, 1958 Notar Helmut 
      Karnitschnig. Unter 
      seiner Obmannschaft bekam der Verein 1960 die Bezeichnung "Gottscheer 
      Landsmannschaft Graz". Durch Beschluß der "Arbeitsgemeinschaft 
      der Gottscheer Landsmannschaften" führen heute alle offiziellen 
      Gottscheer Vereinigungen in Österreich und Deutschland die Bezeichnung 
      "Landsmannschaft". 
       
      1963 übernahm Josef Petsche aus Grafenfeld die Obmannstelle und führte 
      die Landsmannschaft mit großer Umsicht bis 1968. Helmut Bartelme war 
      der nächste Obmann, der dieses Amt 1973 krankheitshalber aufgeben mußte. 
      Nach ihm wurde der heutige Obmann Friedrich Petsche einstimmig gewählt. 
      Der Verein der Gottscheer in Graz zählte nach der Flucht die meisten 
      Mitglieder aller Gottscheer Vereinigungen in Europa. 
       
      ("Jahrhundertbuch
      der Gottscheer", Dr. Erich Petschauer, 1980) 
       
www.gottschee.de 
       
        
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