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Gottscheer
Gedenkstätte
in Graz-Mariatrost
Das Grundstück wurde gesichert
Der 15.
und 20. August 1964 werden in die Geschichte des Vereines und unseres
Volkslebens als Gedenktage
eingehen. Am 15. August 1964 haben die anwesenden
Mitglieder unseres Vereines stimmeneinhellig beschlossen, ein Baugrundstück
für unsere Gedenkstätte bei Mariatrost
in Graz anzukaufen. Am 20. August 1964 wurde
der Kaufvertrag unterfertigt, und hiermit ist unser Verein
Eigentümer eines Grundstückes im Ausmaße von 1137
Quadratmetern geworden. Am 16. August 1964 haben
Mitglieder und Freunde unseres Vereines dieses Grundstück an Ort
und Stelle besichtigt. Sie waren alle von seiner schönen
Lage überrascht und begeistert. Es hat alle
jene Vorzüge, die ein solches Grundstück nach unseren
Vorstellungen haben sollte. Es liegt auf einer Anhöhe,
weithin ins Land sichtbar, an einer Asphaltstraße, ein
sehr ruhiges und erholsames Plätzchen und für unsere
Besucher aus Amerika gleichzeitig auch ein Urlaubsort.
Gaststätten und Beherbergungsbetriebe sind hier genügend vorhanden.
Der Beschluß der Jahreshauptversammlung sieht aber noch eine Mitgliederbefragung
bezüglich des Kaufes vor. Sollte sich die Mehrheit der Mitglieder
gegen den Ankauf dieses Grundstückes aussprechen, sind bereits genügend
Interessenten vorhanden,
um den Verein schadlos zu halten.
Wie
bereits erwähnt, ist der 15. August, das ist der Großfrauentag,
der denkwürdige Tag. An diesem Tage veranstaltete der Verein seine
erste Jahreshauptversammlung
nach der Gründung am 19. Mai 1963. Auf der alten Trutzburg zu Kapfenberg
wurde diese abgehalten. Mehr als
tausend Jahre war die Burg der Sitz der Grafen von Stubenberg. Vom Jahre
1710 bis 1955 war sie eine Ruine und
danach wurde sie von den Nachkommen dieses Geschlechtes wieder aufgebaut.
Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick in das ganze Mürztal
mit seinen Städten, Märkten und Dörfern, mit seinen Flüssen
und Bächen und mit seinen rauchenden Schloten, die
pulsierendes Leben darstellen. Diesen Platz hat sich die
Vereinsleitung ausgesucht, um die erste Jahreshauptversammlung des Vereines
würdig zu begehen.
Baugrundstück - Gottscheer Gedenkstätte
Hier wurde auch
der denkwürdige Beschluß über die Errichtung der
Gottscheer Gedenkstätte in Graz-Mariatrost gefaßt. Keinen
besseren Platz hätten die Gottscheer finden können,
denn auch unsere Ahnen suchten immer wieder eine Anhöhe zur Errichtung
ihrer Gemeinschaftswerke. Ein lebendiges Beweisstück liefern die
vielen Bergkirchen in
der alten Heimat. Eingeleitet wurde die Jahreshauptversammlung, wie könnte
es auch anders sein, mit einem
Gottesdienst in freier Natur. Schon tags vorher errichteten fleißige
Männerhände unter der Führung unserer
Ausschußmitglieder Kösel und Hönigmann einen Altar
auf der Burgterrasse. Im Hintergrund das Kreuz, im Halbkreis
junge Föhren um den Altar und unter das Kreuz
wurde die aus der Altlagerer Pfarrkirche stammende hl.
Theresia als Statue gestellt. Diese Statue wurde seinerzeit von Frau
Frieda Leitz geb. Eppich für die Kirche in
Altlag angeschafft und der hl. Theresia geweiht. Wie
durch ein Wunder wurde sie vor der Vernichtung gerettet
und vom Neffen der Spenderin nach Österreich gebracht.
Sie stellt nun heute in der Gottscheer Gedenkstätte ein
Stück Heimat dar.
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Auf
der Kapfenberger Burg
während
der heiligen Messe - |
beim
gemütlichen Teil |
Unser
Geistl. Rat und damalige Kaplan Josef Seitz zelebrierte den Festgottesdienst
und anschließend wurde
die Jahreshauptversammlung abgewickelt. Ein gemütlicher Nachmittag beschloß die
schöne und denkwürdiqe
Veranstaltung.
Über
das Mitteilungsblatt erfolgte eine Mitgliederbefragung zwecks Zustimmung
zur Platzwahl in Graz-Mariatrost. Diese Befragung ergab eine Stimmeneinhelligkeit
und nun wurde der nächste Schritt unternommen
und zwar die Planung des Bauwerkes.
www.gottschee.de
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