Gottscheer
Landsmannschaft in Deutschland e. V.
Max Jaklitsch, Entstehung, Entwicklung und Struktur der Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland e. V., Festschrift 1987 Einleitung In diesem Beitrag wird versucht, Entwicklung und Struktur unserer Landsmannschaft darzustellen, wie sie sich aufgrund der Streulage der Gottscheer in der Bundesrepublik ergibt. Namen, die die Entwicklung maßgeblich beeinflußt haben, bzw. dies tun, wurden, soweit dies für das Verständnis unbedingt notwendig ist, angeführt. Im übrigen wird auf Anhang 1, 2, 3 und 4 verwiesen; im Verzeichnis scheinen alle Mandatsträger auf, die seit der Gründung der Landsmannschaft im Jahre 1952 an verantwortlicher Stelle standen (gegliedert in Bundeslandsmannschaft und Landesgruppen). Veranstaltungen von besonderer Bedeutung werden in entsprechenden Beiträgen behandelt, um Wiederholungen zu vermeiden. Ich weiß, daß jeder nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten einen Beitrag zum Bestand unserer Landsmannschaft geleistet hat, nicht nur die aktiven Mandatsträger, sondern auch die Ordentlichen und Fördernden Mitglieder. Beweggrund für diese Mitarbeit ist in der Regel wohl die unvergängliche Liebe zur Heimat und die Treue zu unserem Volkstum. Diesen verdienten Landsleuten und Freunden unserer verlorenen Heimat den gebührenden Dank und die Anerkennung in Form von Ehrungen auszusprechen, hat sich unsere Landsmannschaft zur Aufgabe gemacht (s. auch die gegliederte Ehrentafel Anhang 5, 6 und 7). Trotzdem muß wohl immer wieder einmal zum Mittun aufgerufen werden. Hier fällt der Gottscheer Zeitung eine bedeutende Rolle zu. Es soll hier auf die richtungsweisenden Leitartikel von Dr. Viktor Michitsch in den jeweiligen Jännerfolgen hingewiesen werden, ebenso auf die monatliche Glosse "Zum Nachdenken" des Schriftleiters Ludwig Kren. Daß dieses Einstehen für die Heimat, für die Gemeinschaft nie aufhören möge, wünscht sich die jubilierende Landsmannschaft. Entstehung und Entwicklung Schon vor dem letzten Kriege, aber auch noch während des Zweiten Weltkrieges haben sich Gottscheer in Deutschland niedergelassen, vorwiegend in Bayern, aber auch in Württemberg, wo Gottscheer Jungbauern auf ihre zukünftige Arbeit vorbereitet wurden. Die Betreuung durch den VDA (Verein für das Deutschtum im Ausland) ermöglichte es besonders den in und um München lebenden Landsleuten, daß sie einander bei Veranstaltungen immer wieder trafen; ich habe es ab Jänner 1942 selbst miterlebt. Darüberhinaus haben sich kleinere Gruppen in Münchner Lokalen zusammengefunden. Ihre Gespräche betrafen die neue Umgebung, das Berufsleben, vor allem aber auch Neuigkeiten aus der Heimat. Und diese Gruppen waren gar nicht so klein: nach Aussagen von Lm. Ernst Stalzer (aus Nesseltal) waren gegen Ende der dreißiger Jahre in Bayern annähernd 300 Gottscheer beim U-Bahn- und Autobahnbau beschäftigt. Vielfach haben Gottscheer(-innen) ihre Ehepartner hier kennengelernt und wurden ansässig, nicht selten haben sie über weiterführende Berufsfortbildungsmaßnahmen zusätzliche Qualifikationen erlangt und sich beachtliche Existenzen geschaffen; Beispiele sind in Handwerks- und Fertigungsbetrieben zu finden, in Geschäften, in verantwortlichen Positionen, so im öffentlichen Dienst wie in der freien Wirtschaft usw. Dies gilt aber auch für jene Gottscheer, die 1945 und später nach Flucht und Vertreibung in der Bundesrepublik, vereinzelt auch in der Deutschen Demokratischen Republik ihre neue Heimat gefunden haben. Allerdings war, schon aus den geographischen Gegebenheiten heraus, erstes Zufluchtsland nach Kriegsende Österreich, und das nicht nur für die Gottscheer. Und in vielen Fällen drohte die Aufnahme in ein Wohnlager, besonders in der Steiermark oder in Kärnten, zu einem aussichtslosen Dauerzustand zu werden, ohne Hoffnung auf Verbesserung der Lebenssituation, mit unzureichenden Beschäftigungsmöglichkeiten, also mit ständigen wirtschaftlichen und sozialen Sorgen in den Familien. In dieser Lage war es nur verständlich, daß sich um 1950 zahlreiche Familien zur Auswanderung in die Neue Welt, aber auch zur Übersiedlung nach Deutschland entschlossen. Da die ehemaligen Umsiedler in der Regel deutsche Staatsbürger waren, stand diesem Begehren nichts im Wege. Als Durchgangslager mit Registrierung (und allen notwendigen Formalitäten) diente der Grenzort Piding bei Bad Reichenhall in Oberbayern; von dort aus kamen die Übersiedler erneut in Wohnlager im nordwestdeutschen Raum. Eine Übersicht über den Zuzug (bzw. die Übersiedlung) in die Bundesrepublik bietet die aufgrund der vorliegenden Karteiunterlagen der Landsmannschaft verfaßte Aufstellung. Es handelt sich um jene Landsleute (vorwiegend Familienväter), die sich bei der Landsmannschaft registrieren ließen, zwar nicht alle Mitglieder wurden, aber Rat in Angelegenheit von LAG, Renten u. a. m. eingeholt haben. Auf diese Weise dürften rd. 70% der in der Bundesrepublik lebenden Gottscheern erfaßt worden sein. Wenn man in Betracht zieht, daß unter einem Zuzug in der Regel eine Familie zu verstehen ist, ergibt die Hochrechnung für die Bundesrepublik etwa 2000 Gottscheer. Die Hoffnungen
und Erwartungen erfüllten sich auch hier nur langsam, oft erst nach
langen Jahren. Dennoch, für Arbeitsfähige gab es zunehmend Beschäftigungsmöglichkeiten
in allen Wirtschaftsbereichen, sodaß sich die soziale Lage der Familien
schnell verbesserte. In den Folgejahren haben sich unsere Landsleute nicht
nur eine gute wirtschaftliche Basis geschaffen, sondern sich auch, freilich
manchmal durch restlosen persönlichen Einsatz, oft an der Grenze
des gerade noch Machbaren, Eigenheime gebaut oder Eigenheime erworben.
Die erste Mitgliederhauptversammlung mit Heimattreffen fand am 19. April 1954 im Hotel "Eifelhof", Daun/Eifel, Bahnhofstraße 2, statt. Der Vorsitzende, Johann Pangretitsch, begrüßte die rd. 100 anwesenden Mitglieder, wies auf die Gründung und den Zweck der Landsmannschaft hin und strich die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens heraus. Der Mitgliedsbeitrag wurde mit DM 12.- fixiert (Minderbemittelte DM 6.-). Aus gesundheitlichen Erwägungen heraus verzichtete Pangretitsch auf eine weitere Amtsperiode. In der Neuwahl wurde Alois Kikel (Kletsch) mit dem Vorsitz betraut, sein Vertreter und zugleich Geschäftsführer war Josef Frank (Tschermoschnitz). Darüberhinaus gab es keine Änderungen im Ausschuß. Rund 400 Landsleute hatten sich zum Heimattreffen am Pfingstsonntag 1956 im "Bräuhaus Sion" in Köln, nahe dem Dom, eingefunden. Die Tagesordnung wurde zügig erledigt und der Vorstand (mit Alois Kikel als Vorsitzendem) im Amt bestätigt. Lm. Ferdinand Wittine, der erstmals bei einer Versammlung zugegen war, wurde vom Vorsitzenden als Referent in der Heimatauskunftstelle in Stuttgart begrüßt und um einige Worte gebeten. Wittine berichtete über das Ringen um Entschädigung des verlorenen Vermögens (Lastenausgleich, Hektarsätze, Bewertungen von Grund- und Landwirtschaftsvermögen u. a. m.) und wies darauf hin, daß es gerade in dieser Phase wichtig sei, zusammenzustehen. Es sei den Initiatoren zur Gründung der Landsmannschaft zu gratulieren, sie erfülle eine wichtige Aufgabe. "Die alte Heimat ist verloren", sagte der Redner, "in der neuen Heimat sollen die geistigen Kräfte, die in uns im Kampf ums Dasein während der mehr als 600 Jahre gewachsen sind, den Schmerz um das Verlorene vergessen machen und eine geistige Gemeinschaft aufbauen." 1957 war wieder Köln (Bräuhaus Sion), wieder der Pfingstsonntag (9. Juni) Treffpunkt der Landsleute. Bei dieser Hauptversammlung wurde die Verlegung des Sitzes der Landsmannschaft von St. Aldegund nach Reutlingen (Wohnsitzwechsel von Josef Frank!) bekanntgegeben, zugleich, daß der Vorstand nur noch fünf (bisher sieben) gewählte Mitglieder haben soll. (Die Gottscheer Zeitung vom August 1957, Seite 3, berichtete ausführlich über die Veranstaltung.)
Organisatorische und personelle Probleme Vorsitzender des eingetragenen Vereins war, wie schon erwähnt, Johann Pangretitsch. Die umfassenden Verwaltungsarbeiten, wie die Ermittlung der Anschriften von Landsleuten, Versenden der Fragebögen mit den Ansuchen um Aufnahme als Mitglied, Anlegen einer Kartei, ein sicher nicht unbedeutender Briefwechsel, übernahm Josef Frank in St. Aldegund, dann (ab August 1957) in seiner Wohnung in Reutlingen. Die Mitgliederanzahl stieg auf 400 an, z. T. freilich auch auf die Tatsache zurückzuführen, daß die Landsleute Rat und Unterstützung der Landsmannschaft bedurften, um über den Lastenausgleich zu einer Entschädigung zu gelangen. Allerdings wurden anscheinend die personellen Voraussetzungen für diese sehr umfangreiche Verwaltungsarbeit unzureichend. Es sei hier erwähnt, daß Anfragen aus München, 1956/57 in Verbindung mit der Aufnahme als Mitglieder gestellt, unbefriedigend bzw. gar nicht beantwortet wurden. Der Mitgliedsbeitrag wurde gar nicht oder nur zum Teil entrichtet: bei der Hauptversammlung 1958 wurde festgestellt, daß es nur noch 100 zahlende Mitglieder gab. Verständlicherweise wurden in der Folge Briefe nur noch erledigt, wenn eine Briefmarke in Mindesthöhe von DM -.50 beilag. Der Gottscheer Arbeitskreis München wurde nach mehrwöchigen Beratungen am 26. April 1958 gegründet. Der Initiator, Max Jaklitsch (Reintal), der im erfahrenen Karl Schuster (Verdreng) einen guten Berater hatte und sich auf eine breite Zustimmung der Landsleute in Bayern und Baden-Württemberg stützen konnte, wollte die Arbeit der Landsmannschaft beeinflussen und stärken. Unter seiner Leitung nahmen die in München lebenden Landsleute Georg Brändle, Josef Janesch, Rudolf Jonke und Ernst Stalzer an der Ordentlichen Hauptversammlung der Landsmannschaft am Pfingstsonntag, dem 25. Mai 1958, in Köln (Bräuhaus Sion) teil, die von rund 300 Landsleuten besucht worden war. In Vertretung des erkrankten Vorsitzenden leitete Josef Frank die Veranstaltung, Ferdl Wittine referierte über das Thema "Lastenausgleich" und gab hiezu wertvolle Fingerzeige. Max Jaklitsch stellte fest, daß das Wirken des "Arbeitskreises München" darauf hin ziele, die Landsmannschaft zu stärken; allerdings seien Reorganisationsmaßnahmen unerläßlich. Bei der Neuwahl wurde Hans Kraker zum Vorsitzenden gewählt, Ferdl Wittine wurde Vorstandsmitglied, Max Jaklitsch hingegen machte die Annahme der Wahl von Bedingungen abhängig. Die Landsmannschaft befaßte sich in der Vorstandssitzung am 10. August 1958 in Ulm mit den schriftlichen Anträgen von Max Jaklitsch vom 12.05. und 04.06.1958; deren protokollarischer Beschluß, gezeichnet von Hans Kraker, Franz Fink, Ernst Petsche, Ferdinand Röthel, Olga Spreitzer. Ferdl und Peter Wittine, den Arbeitskreis München inhaltlich nicht befriedigte. Erst die Sitzung vom 5. April 1959 in Salzburg, die Dr. Viktor Michitsch (Göttenitz), leitete, ergab ein für alle Teile befriedigendes Ergebnis (s. Anhang 13). So konnten in die Hauptversammlung am Pfingstsonntag, dem 17.05.1959, in Köln (Bräuhaus Sion) gute Hoffnungen gesetzt werden. Der Vorsitzende, Hans Kraker, begrüßte die rd. 300 Erschienenen. Nachdem die Berichte zustimmend zur Kenntnis genommen worden waren, wurde dem Vorstand die Entlastung erteilt. Die von Dr. Viktor Michitsch verfaßten Satzungen wurden genehmigt. Sitz der Landsmannschaften wurde München, der neue Vorstand wurde per Akklamation gewählt.
(s. dazu auch Gottscheer Zeitung, Juni 1959, Seite 3.) So stand das Fundament und mit den Mandatsträgern, der Organisationsgliederung und der administrativen Aufgabenverteilung sollten die gesteckten Ziele erreicht und der Fortbestand der "Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland e. V.", wie der Zusammenschluß ab nun hieß, für weitere Jahrzehnte gesichert werden, wurden doch sowohl die Altersstrukturen der Mandatsträger, wie auch die geographische Herkunft (in Bezug auf die alte wie die neue Heimat), aber auch, soweit als möglich, der Berufsstand berücksichtigt. Trotzdem blieb die große Streulage, und damit verbunden das Kommunikationsdefizit, ein großes Problem; es wurde durch die verstärkte Rundbriefaktion des Organisationsleiters einigermaßen reduziert. Damals gesetzte Schwerpunkte z. B. Rücklagen für den Kulturfonds, die verwaltungstechnische und organisatorische Straffung der Landsmannschaft u. a. m. haben heute noch Gültigkeit. In den Landesgruppen entwickelte sich seit der Gründung im Jahre 1959 eine rege Tätigkeit. In der Landesgruppe Nord-West mit dem Sitz in Köln wurden die alljährlichen Pfingsttreffen in Köln Tradition, in Baden-Württemberg (Sitz in Reutlingen bzw. Stuttgart) waren es die Ostertreffen (Tschelltokh) und in München (Landesgruppe Bayern) die Maitreffen. In allen Gruppen fanden (finden) auch Weihnachtsfeiern statt. Durch die Aktivität in den Landesgruppen stieg die Mitgliederanzahl wieder auf über 300 an, die Gottscheer Zeitung abonnierten 500 Bezieher. Infolge von Todesfällen sanken diese Zahlen später wieder. Beruf und familiäre Pflichten waren vorwiegend die Anlässe, daß es im Vorstand zu Änderungen kam, wobei erwähnt werden muß, daß auch die Opfer an Zeit und Geld, die die Mandatsträger auf sich zu nehmen hatten, eine Rolle spielen. Die Förderungen die der Landsmannschaft in der Bundesrepublik seit 1969 über die Ministerien in Bonn, Stuttgart und München zuteil wurden, auch jene, die von der Stadt Sindelfingen, später von Wildbad im Schwarzwald kamen, wirkten sich für die Arbeit der Organisation, damit letztlich für die Landsleute, segensreich aus. Mit der Hauptversammlung am 2. Juni 1968 zeichnete sich eine Verlagerung des Schwerpunktes ab. Ferdinand Wittine hatte sich besonders um die Entschädigung des verloren gegangenen Vermögens der in aller Welt verstreut lebenden Landsleute eingesetzt. Von ihm übernahm Richard Lackner den Vorsitz. Schon am 1. September 1968 konnte er mit einem großen kulturellen Ereignis unsere Volksgruppe in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken: In der Stadthalle von Sindelfingen fand auf Einladung der Donauschwaben ein Volkstumsabend statt, bei dem die Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt mitwirkte. Die kulturelle Breitenarbeit wurde dadurch erleichtert. Zwar ist der Weg mühsam und erfordert, von der Antragstellung bis zum Verwendungsnachweis, viel Zeitaufwand, er wird von der Geschäftsführung immer begangen. Hier sei Lm. Alois Michitsch gedankt, der diese Arbeiten (Geschäfts- und Kassaführung) in seinem Hause in Ulm von 1966-1976 mit großer Hingabe und großem Fleiß erledigte; er starb am 29.11.1976 im Alter von 45 Jahren. Dokumentieren und archivieren In meinem Beitrag für das unter der Schriftleitung von Ludwig Kren 1980 im Eigenvelag der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt herausgegebene Festbuch "650 Jahre Gottschee" unterschied ich für die Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland (s. S. 299) deutlich drei Phasen, nämlich Gründung, Reorganisation und Kultur- wie Öffentlichkeitsarbeit. Etwa ab dem Jahre 1976 darf man den Beginn einer weiteren, der Vierten Phase, ansetzen die noch durch weitere Jahrzehnte dauern möge: Gedenkstein mit Brunnen, Heimatstube, dokumentieren und archivieren sind deren Inhalte. Zwar gab es am Vortag der Ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 1976 im Hotel "Sonnenhof" in Ulm heftig geführte Diskussionen, die an die Wurzeln des Bestandes der Landsmannschaft überhaupt zu rühren schienen, wie es die Darlegungen des Zweiten Vorsitzenden, Richard Lackner, aufzeigten, der die organisatorischen, administrativen und personellen Probleme erläuterte. Trotzdem konnte der Wahlvorschlag für den nächsten Tag erarbeitet werden, der mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Georg, musikalisch von Ulrike Bodamer-Lackner umrahmt, begann und sich in der "Jahnhalle" fortsetzte, wo sich zahlreiche Landsleute eingefunden hatten. Richard Lackner übernahm (anstelle des zurückgetretenen Richard Lipowitz) den Vorsitz, dazu das Referat Kultur; Zweiter Vorsitzender wurde Max Jaklitsch (er hatte aus beruflichen Gründen mehrere Jahre nicht mehr dem Vorstand angehört), zugleich wurde er mit der Organisation und Administration betraut (wesentliche Teile der Geschäftsführung, Kontakte zu Behörden usw.). Dritter Vorsitzender wurde Frieda Denkel Jonke (aus Koblenz-Güls). Ernst Stalzer, München, übernahm die Kassenführung, Kurt Bartelme (Gröningen, Hammerschmiede) blieb Schriftführer, Die Ansprachen von Min. Rat Helmut Haun, Dr. Viktor Michitsch und Ferdinand Wittine bereicherten das Heimattreffen und boten den Mandatsträgern moralischen Halt. Alles bleibt in Bewegung, auch bei uns! Nach dem Hinscheiden von Alois Michitsch wurde die Geschäftstelle mit allen Unterlagen zu Olga Spreitzer nach Stuttgart verlegt; sie betreute sie ehrenamtlich bis Juni 1984. Seither befindet sie sich in Weilheim, womit eine zukunftsorientierte Straffung der Administration erzielt wurde. In der Hauptversammlung vom 20. Juni 1982 in Wildbad-Aichelberg wurde Richard Lackner (Ulm) zum Ehrenvorsitzenden gewählt, Erster Vorsitzender wurde Nestl Petsche (Freiburg i. Br.) Seit dem 17. Juni 1979 gehört Hans Stritzel, Leichlingen, dem Vorstand als Dritter Vorsitzender an; er gehört, wie auch Erwin Meditz, Bergisch Gladbach, seit Juni 1986 Schriftführer (seine Frau, Erika, ist Stellvertreterin) der jüngeren Generation an und hat Kurt Bartelme, der den Posten 23 Jahre bekleidete, abgelöst. Somit vollzieht sich kontinuierlich ein Generationswechsel, der für den Weiterbestand unserer Landsmannschaft eine unbedingte Voraussetzung ist. Schlußbemerkungen In den zurückliegenden 35 Jahren hat unsere Landsmannschaft zahlreiche Aktivitäten entwickelt, Initiativen ergriffen und in die Tat umgesetzt. Das soll auch weiterhin so sein. Dazu brauchen wir die Unterstützung durch unsere Mitglieder und die Förderung durch die Freunde unserer Volksgruppe. Weiterhin bedarf es jedoch der vom Idealismus getragenen Mitarbeit aller an verantwortlicher Stelle Gewählten. Wir, die wir die alte Heimat noch bewußt erlebt haben, sind dazu besonders aufgerufen. Unsere Aufgabe aber ist es auch, unsere Kinder zu informieren und zu interessieren. Daher kann unser Motto für die Zukunft nur heißen "Gottscheer Volkstum und Gottscheer Kultur dokumentieren und archivieren". So ist das am 17. Juli 1977 durch die Einweihung in Wildbad-Aichelberg realisierte Vorhaben, einen Brunnen mit Gedenkstein zu schaffen, ein Schritt dazu, wie auch die im Jahre 1982 erfolgte Eröffnung der Gottscheer Stube im Alten Rathaus von Aichelberg. Hier künden Fotos, Schrifttum, Trachtenpuppen und Modelle von Gerät und Werkzeug von der Heimat Gottschee. Darüberhinaus steht uns das Haus der Donauschwaben in Sindelfingen zu dessen Erweiterungsbau wir von 1981-1983 einen Stifteranteil leisteten) für Archivzwecke zur Verfügung. Hier soll erwähnt werden, daß uns Richard Meinel, Stuttgart, seine Privatsammlung "Wanderausstellung Gottschee" am 2. Februar 1984 kostenlos übereignet hat. Es ist dies eine umfassende, systematisch gegliederte, kostenaufwendige (und für uns überaus kostbare) Bild- und Diadokumentation mit Fotovergrößerungen für Ausstellungen über Land und Leute in Gottschee von der Vorkriegs- bis zur Nachkriegszeit. Meinel stellte 1980 in der Kurtrinkhalle in Wildbad aus, später im Kulturzentrum Ludwigsburg, in Heilbronn und im Haus der Heimat in Stuttgart. Einzelne Stücke der Sammlung befinden sich in der Gottscheer Stube in Wildbad-Aichelberg, der Großteil ist jedoch für unser Archiv im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen bestimmt. Wir sind nach wie vor auf die Opferbereitschaft unserer Landsleute angewiesen; die in den Kulturfonds Dr. Erich Petschauer einlaufenden Spenden dienen ausschließlich der Dokumentation unserer Volkskultur. (Festschrift, 35 Jahre Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland, Max Jaklitsch, 1987) Verantwortlicher Vorstand - Deutschland
Verantwortlicher Vorstand - Landesgruppe Bayern
Verantwortlicher Vorstand - Landesgruppe Baden-Württemberg
Verantwortlicher Vorstand - Landesgruppe Nord-West
(Festschrift, 35 Jahre Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland, 1987) Vorsitzende der Landsmannschaft in Deutschland e. V.
Sie standen schon an der Wiege unserer Landsmannschaft
(Festschrift, 35 Jahre Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland, 1987) www.gottschee.de |