4. Die Mißerfolge der "alten Führung", ihre Ablösung und die Maßnahmen der "Erneuerer" (1935-1941)

Vor diesem Hintergrund spielten sich die letzten, verzweifelten Versuche der "alten" Führung ab, mit Pfarrer EPPICH und Dr. ARKO an der Spitze durch Betonung des loyalen Verhältnisses gegenüber dem Staat den Gottscheern ein erträgliches Dasein zu verschaffen. Die Chancen dafür schienen 1935 noch gegeben zu sein. Am 13. August 1935 hatte der jugoslawische Ministerpräsident STOJADINOVIC in Veldes
(Bled) sogar Dr. ARKO empfangen, der ihm eine Denkschrift überreichte, in der die Gottscheer besonders ihre Bitten auf schulischem Sektor - Errichtung von 13 deutschen Klassen und Anstellung neuer deutscher Lehrkräfte - vortrugen; dieses Memorandum wurde am 15. Oktober 1935 auch der Banschaftsverwaltung in Laibach zugeleitet (53). - Trotzdem brachte das Jahr 1936 den Gottscheern eine weitere Verschlechterung ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Lage.

Die slowenischen Behörden reagierten auf die Beschwerden der Gottscheer im Herbst 1936 mit dem Hinweis auf die Lage der Kärntner Slowenen, die in Österreich der "Entnationalisierung" ausgesetzt seien. Daraufhin wurde Pfarrer J. EPPICH in Wien und Klagenfurt vorstellig, um bei den österreichischen Regierungsstellen den Grundsatz der "Reziprozität" zu ventilieren. Nach Fühlungnahme zwischen den Kärntner Slowenen und der Gottscheer Führung formulierte man am 28. August 1937 die Grundsätze für die Behandlung der Minderheiten in Österreich und in der Draubanschaft (Slowenien) (54). Während auf Anregung der Gottscheer die Vertreter beider Minderheiten in Klagenfurt vom Landeshauptmann empfangen und die Forderungen der Kärntner Slowenen "besprochen und deren Erfüllung auf Grund der Gegenseitigkeit zur vollen Zufriedenheit der slowenischen Teilnehmer..." zugesagt wurde, verweigerte die Banschaftsbehörde in Laibach eine entsprechende Unterredung mit der Begründung, sie sei dafür nicht kompetent. - Daher ersuchten die Gottscheer den jugoslawischen Ministerpräsidenten um Vermittlung, anscheinend jedoch ohne Erfolg (55).

Aufgrund der mit berechtigten Hoffnungen geführten Verhandlungen zwischen den Minderheitsführern hatte Pfarrer EPPICH bereits am 26. Juli 1937 die "Forderungen" der Gottscheer dem Banus Dr. NATLACEN über den Führer der Kärntner Slowenen zugesandt (56). Diese "Wünsche" hatten die Gottscheer am 28. August 1937 dem Ministerpräsidenten übermittelt, zusammen mit einer Denkschrift, in der sie darlegten, ".. . daß Euer Exzellenz, bei Ihrer ausgesprochenen gegenüber den Banater Deutschen in jüngster Zeit anläßlich des Besuches des deutschen Außenministers öffentlich bekundeten Deutschfreundlichkeit, nur in Unkenntnis der beklagenswerten kulturellen Zustände ... in irrtümlicher Beurteilung ihrer Staatstreue ... bei Erkenntnis des wahren Sachverhalts nicht zögern werden, einem Zustande ein Ende zu bereiten, der weder der Würde dieses Staates noch den Linien Ihrer Außenpolitik entsprechen kann."

Unter der Überschrift: "Die politische Einstellung der Gottscheer Deutschen zum jugoslawischen Staate im Lichte der Wahrheit" betonten sie, daß sie sich seit Bestehen des jugoslawischen Staates als ein "Element der Ordnung und als Faktor aufbauender Arbeit" erwiesen hätten.

"Auch die Rücksicht auf die geographische Lage der Sprachinsel schreibe dem Gottscheer diese einzige vernunftgerechte Einstellung zum Staate vor, und jedes andere Verhalten muß ihm nicht nur als Verbrechen am Staate, sondern auch als solches am eigenen Volkstum erscheinen. Sein Wahlspruch war und ist daher immer gleich jenem aller jugoslawischen Deutschen ,staatstreu' und ,volkstreu'."

Sie hoben weiter hervor, daß bei den Gottscheern trotz der "Wiedererstarkung" Österreichs und Deutschlands "die gefühlsmäßige Äußerung ihrer Volkszugehörigkeit ... nirgends jene Schranken" verletzt habe, die dem loyalen Staatsbürger gesetzt seien. - In diesem Zusammenhang distanzierten sie sich ausdrücklich von NEUNTEUFL und DIECK: "Was jedoch die Angelegenheit NEUNTEUFL und DIECK betrifft, so hatte die Tätigkeit beider weder die Billigung unserer Führung, noch jene der breiten Masse unserer Bevölkerung gefunden."

Als Hintergrund für den "nationalen Vernichtungskampf" der Slowenen gegen die Gottscheer sahen die Volksgruppenführer den Mitterdorfer Vorfall an, der systematisch vorbereitet worden und durch dessen publizistische Ausschlachtung es der slowenischen Presse gelungen sei, "daß die Gottscheer heute in ganz Jugoslawien als im Dienste des deutschen Nationalsozialismus stehende Staatfeinde angesehen werden" (57). Daher braucht nicht zu verwundern, daß die slowenische Presse jede sich bietende Gelegenheit gegen die Volksdeutschen ausnutzte. Objektive Berichterstattung schien in der explosiven Atmosphäre aggressiver Nationalismen seit dem Wirken der "Deutschen Studentenschaft" nicht opportun zu sein. Es ist anzunehmen, daß die slowenischen Behörden die Distanzierung der Gottscheer Führung, besonders die Dr. ARKOS von DIECK und NEUNTEUFL als unglaubwürdig qualifizierten. Von daher ist auch die dilatorische Behandlung der intensiven Gottscheer Bemühungen um die "Reziprozität" zu verstehen, die schließlich im Sande verlief.

Als dann im März 1938 der "Anschluß" die nationalen Leidenschaften der Slowenen und der Volksdeutschen hochpeitschte, war die durch die "Reziprozität" gegebene Chance vorläufig vertan.

Die "alte" Führung der Gottscheer war einem Circulus vitiosus erlegen: Im Innern hatte sie bereits vor den Verhandlungen mit den Slowenen die Basis bei der politisch engagierten Jugend an die Vertreter der "Deutschen Studentenschaft", von denen sie sich distanzierte, verloren; dieses Faktum hatte dazu geführt, daß die Slowenen aus maßlosem Mißtrauen nicht bereit waren, irgendwelche Konzessionen zu machen.

In dieser Situation gingen 1938 die "Erneuerer" daran, die Führung der Volksgruppe an sich zu reißen. Sie waren 1936-1937 nicht untätig gewesen. Nachdem LAMPETER 1936 von der Schule verwiesen worden war, holte er in Deutschland sein Abitur nach und nahm das landwirtschaftliche Studium auf. Die "fachliche und weltanschauliche Schulung" fähiger Gottscheer Jungbauern fand ihren Höhepunkt, als von
November 1937 bis März 1938 in Ulm eine Winterschule (58) unter Leitung LAMPETERS stattfand, deren Teilnehmer später die meisten "Sturmführer" stellten (59). Ebenfalls 1938 wurde die "bäuerliche Beratung" eingerichtet und als ein Zeichen beispielgebender Gemeinschaftsarbeit eine Koppelweide fertiggestellt. Wichtig war auch, daß die Redaktion der "Gottscheer Zeitung" von der Geistlichkeit auf die "Erneuerer" überging (60). Der größte Erfolg gelang ihnen jedoch im November 1938, als Dr. ARKO aus der Führung ausscheiden mußte. Kompetenzstreitigkeiten und Unstimmigkeiten bei der Auswahl der Hausierer bildeten den Anlaß. Man warf Dr. ARKO Cliquenwirtschaft und unsoziale Kriterien vor (61). Erstmals griffen reichsdeutsche Stellen direkt ein: die VoMi teilte Dr. ARKO in Klagenfurt mit, daß er "abzutreten habe" (62). Trotzdem kam es in der Gottschee nicht zu einer offenen Spaltung zwischen "Jungen" und "Alten", da die "alten" Führer resignierten.

Es bildete sich ein von den Gottscheern gewählter dreiköpfiger "Wirtschaftsausschuß", dem ein junger Gottscheer Nationalsozialist als Berater beigegeben wurde. In einem Schreiben an das Konsulat Laibach akzentuierte der Vorsitzende die enge Bindung an das "Großdeutsche Reich", wobei er sogar die Formulierung benutzte, gern den "Weisungen" des Reiches zu folgen (63). Hier zeigt sich deutlich eine revolutionäre Wandlung volksdeutschen Selbstverständnisses; denn der Grundsatz: Staatstreu - volkstreu ließ sich angesichts eines fast weisungsgebundenen Verhältnisses zum "Großdeutschen Reich" schwerlich mehr praktizieren. Damit war auch in der Gottschee der entscheidende Schritt zur "Gleichschaltung" getan. Die alten Führer - Pfarrer J. EPPICH, der die christlich-soziale, und Dr. H. ARKO, der die national-liberale Tradition im politischen und kulturellen Leben der Gottscheer verkörperte - konnten 1938 den Anforderungen nationalsozialistischer Volkstumspolitik nicht mehr genügen (64). Mit tatkräftiger Unterstützung der VoMi hatten die "Erneuerer" ihre Herrschaft angetreten. Dementsprechend änderten sich Stil und Methode unter der neuen "Führung". Im Verhältnis zu den Slowenen stand fortan nicht mehr der Kompromiß, sondern die Konfrontation im Vordergrund.

Im Herbst 1939 wurde die Bildung von Ortsgruppen des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes in Slowenien wieder erlaubt, nachdem auch den Kärntner Slowenen die Kulturarbeit gestattet worden war. Im Spätherbst gab es in der Gottschee bereits 20 Ortsgruppen, bis Ende 1940 kamen die restlichen fünf hinzu. Damit war die ganze Gottschee organisatorisch und "formationsmäßig" erfaßt.

Die realen Machtverhältnisse wurden gegenüber den slowenischen Behörden und gegenüber den teilweise noch konservativen bäuerlichen Gottscheern verschleiert (65). Die jungen "Erneuerer" beschlossen im September 1939 die Gründung der "Mannschaft" als einer neuen Formation der Gottscheer (66). Alle Mitglieder des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes zwischen 21 und 50 Jahren sollten ihr auf Geheiß ihrer Initiatoren beitreten.



Karte der Gottscheer Stürme (aus: NAW Roll 306, frame 2433998)

"Sie wurde in Stürme aufgegliedert, die dem Bereich der Ortsgruppen entsprachen, die Stürme in Züge unterteilt. Der Sturmführer war nominell dem Ortsgruppenführer [des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes] unterstellt. Die Führung der Mannschaft bestand aus einem Stab mit dem Mannschaftsführer (bis zum Zerfall Jugoslawiens Kreisebene des KB [Kulturbundes]), danach Volksgruppe Gottschee. Der Mannschaftsführer unterstand dem Kreisführer
(später Gottscheer Volksgruppenführer). Das Mannschaftsgericht befaßte sich mit Streitfällen unter den Mitgliedern der Mannschaft. Allmählich wurde eine Art Uniform eingeführt (Stiefel, Reithose, graues Hemd). Die Heimabende waren obligatorischer Dienst, ein Grundexerzieren gehörte zur ,Ausbildung'. In Schulungsbriefen wurde hauptsächlich und systematisch die Frage des Aufbauplanes behandelt." (67)

Als Motiv für die Gründung der Mannschaft darf zunächst einmal der Selbstschutzgedanke gelten. Das von den Nationalsozialisten wirksam publizierte Geschehen am "Bromberger Blutsonntag" und die von einigen slowenischen Chauvinisten immer wieder ausgestoßene Drohung: "Wir werden mit euren Köpfen die Straße pflastern" hatten die Gottscheer Bevölkerung so aufgeschreckt, daß ihr überwiegender Teil bereit war, dem Aufbau der illegalen Institution zuzustimmen.

Die jungen Gottscheer Nationalsozialisten verfolgten jedoch eine zweite Absicht, nämlich eine alle Lebensbereiche des einzelnen umspannende Organisation zu schaffen. Damit hatten die "Erneuerer" nun auch organisatorisch ihre Vorstellungen - die totale Erfassung der Gottscheer im nationalsozialistischen Sinne - wenigstens im Ansatz realisieren können. Die Ortsgruppen des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes waren fortan gleichsam nur noch die Hülle, die den Kern - die Mannschaft - schützend umgab; im Rahmen der legalen Ortsgruppen konnte so die illegale "Mannschaft" ihre Tätigkeit entfalten.

Die "Bewährungsprobe" hatte die Mannschaft während des deutsch-jugoslawischen Krieges zu bestehen. Vorbereitungen für einen eventuellen Kriegszustand zwischen Deutschland und Jugoslawien hatte der Stab der Mannschaft bereits vorher getroffen (68). Im März wurden zwei "Sonntagsappelle" mit je 300 Männern abgehalten, um die Gottscheer Bevölkerung zu beruhigen und gegenüber den Slowenen Stärke zu demonstrieren. "Unter dem Deckmantel des Winterhilfswerkes wurden ausgewählte Sturmmänner in Gruppen zusammengeschlossen, die als Stroßtrupps eingreifen sollten, sobald sich die Notwendigkeit einer Aktion erweisen sollte." (69)

Trotzdem wurden die Gottscheer vom Kriegsausbruch so überrascht, daß die slowenischen Behörden am 6. April 1941 22 führende Gottscheer, darunter drei Stabsführer der Mannschaft, als Geiseln festnehmen konnten, während einem Teil der Gottscheer Führer die Flucht in die Wälder gelang. - Am 9. April wurden die Internierten bereits wieder freigelassen. In der Nacht vom 10. zum 11. April wurden alle Gendarmerieposten entwaffnet und die Stürme mit Waffen versehen, nachdem die Gottscheer vorher beim Bezirkshauptmann die Anweisung an die Gendarmerie durchgesetzt hatten, die Waffen auszuliefern (70). Blitzartig wurden die realen Machtverhältnisse in
der Gottscheer Führung sichtbar; denn nicht der Gottscheer Kreisführer des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, sondern der junge Nationalsozialist W. LAMPETER übernahm am 13. April 1941 die "Bezirkshauptmannschaft", die er allerdings nach kurzem Intermezzo am 23. April 1941 den Italienern übergeben mußte.

In der Gottschee ereigneten sich beim Durchzug serbischer Truppenteile einige Zwischenfälle, die vier Gottscheern das Leben kosteten. Nirgends aber kam es zu eigentlichen Kampfhandlungen. - Daher kann wohl kaum von einem Eingreifen bewaffneter "Einsatztrupps ... im Rücken der Front" (71) gesprochen werden, wenn auch festgestellt werden muß, daß die Gottscheer in dem Spannungsverhältnis zwischen Loyalität zum Staat und Verlangen nach Selbstschutz schließlich - zumindest formal - gegen ihre Verpflichtung als loyale Staatsbürger verstießen, als sie zur Aktion schritten; das geschah allerdings unter Verhältnissen, in denen die Angst vor Racheakten der Slowenen nicht ganz unbegründet war und ebenso zu einem Zeitpunkt, als sich bereits starke Auflösungstendenzen im jugoslawischen Staate zeigten. - Es ist daher wohl abwegig, die Gottscheer mit dem Makel der "Fünften Kolonne" zu belegen.


Die Umsiedlung der Gottscheer Deutschen, Hans Hermann Frensing, 1970

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Anmerkungen :

53   vergl. D. BIBER a.a.O. S. 13, Anm. 52.

54
 Denkschrift von Dr. HANS ARKO, FERDINAND ERKER und JOSEF EPPICH vom 28. 8. 1937 "An Seine Exzellenz den Herrn Ministerpräsidenten Dr. MILAN STOJADINOVIC"; im Besitz des Verfassers: Danach sollten Angriffe gegen die Minderheiten auf kulturellem, wirtschaftlichem und politischem Gebiete eingestellt werden; den Beamten, besonders den Lehrern, sollten Anweisungen für eine loyale Haltung gegenüber den Minderheiten gegeben werden; Presseartikel über die Minderheiten sollten im Geiste der gegenseitigen Verständigung zensiert werden; als Kriterium der Volkszugehörigkeit habe die Famliensprache zu gelten.

55  
Denkschriften der "Gottscheer Führung" an den Ministerpräsidenten STOJADINOVIC vom 28. 8. 1937 und 6. 11. 1937; im Besitz des Verf.

56  
"Forderungen der deutschen Minderheit" vom 26. 7. 37; im Besitz des Verf. Bei diesen "Forderungen . . ." handelt es sich um die Konkretisierung der Grundsätze vom 27. 8. 37.

57  
Zum Gesamtzusammenhang s. FRITZ VALJAVEC, Die Völker Südosteuropas und die Deutschen, Ostdeutsche Wissenschaft V, 1958, S. 46: "Die antinationalsozialistischen Stimmungen in diesen Ländern, die sich zum Teil nicht offen gegen Berlin äußern durften, sahen in den Deutschen des Landes ein bequemes Mittel, an diesen ihre Empfindungen abzureagieren. Wir können in allen diesen Ländern gleichmäßig beobachten, wie nach 1933 in zunehmendem Maße durch die Boulevardpresse die deutschen Volksgruppen angegriffen wurden."

58
 s. Bericht der Kulturkommission a.a.O. frame 2434270: "Diese wie auch die spätere Arbeit in der Volksinsel ist gezielt auf die Erziehung eines dem Amerikanismus und seinen Zersetzungserscheinungen der Volksinsel gegenüber innerlich gefestigten, heimatverbundenen rassisch denkenden Bauerntums, das gewillt ist, sich aus eigener Kraft - und sei es durch allmählich planvollen Umbau der gesamten Wirtschaftsweise - unter genossenschaftlicher Führung selbst zu helfen."

59
 A. BUSSBACH in Gottscheer Zeitg. Nr. 59, Jg. 38 vom 3. 12. 1941, S. 3: "Das war ein Leben in Schulungslagern, Ordensburgen mit ihrer harten deutschen Zucht . . .".

60
 W. LAMPETER, Die Gottscheer Volksgruppe 1930-1942; a.a.O.

61  
Aufzeichnungen der neuen Führung der Gottscheer Volksgruppe, undatiert, Begleitschreiben vom 23. 12. 1938 an das Deutsche Konsulat in Laibach (Abschrift); PA Kult. A. Bd. 18, Jugoslawien.

62 
Schreiben OTTERSTÄDTS vom 16. 12. 1938 an BERGMANN; im Besitz d. Verf.

63  
Aufzeichnungen der neuen Führung der Gottscheer Volksgruppe, a.a.O.

64
 vgl. dazu: H. RAUSCHNING, Gespräche mit Hitler, New York 1940, S. 136: "Ihr Gehorsam ist die Frucht des Vertrauens zu mir. Darum kann ich in unserem Kreise auch keine Vertreter der alten parlamentarischen Arbeit gebrauchen. Die Herren haben abzutreten. .. . Räumen sie nicht freiwillig den Platz, so haben Sie sie mit allen Mitteln zu beseitigen. Über die Politik der auslandsdeutschen Gruppen wird nicht mehr debattiert und abgestimmt, sondern hier wird von mir und in meiner Vertretung von Parteigenossen Heß bestimmt." HITLER im Frühsommer 1934 im engsten Kreise vor Vertretern des Auslandsdeutschtums.

65
 Bericht der Kulturkommission a.a.O. "Nach der Wiederzulassung treten einige einsichtige ältere Männer schützend vor die Arbeit der Jungen, die aber die tatsächlichen Führer der Volksgruppe sind."

66
 vgl. HANS BUCHHEIM, Die deutsche Mannschaft, Gutachten d. Instituts f. Zeitgeschichte, München 1958 S. 410 f.

67  
R. LACKNER, Aufzeichnungen a.a.O.

68
 W. LAMPETER, Die Gottscheer Volksgruppe 1930-1942; a.a.O.

69
 A. BUSSBACH in "Gottscheer Zeitung" Nr. 50, Jg. 38, vom 3. 12. 41.

70  
dazu R. LACKNER, Aufzeichnungen a.a.O. S. 7: "Dagegen mehrten sich Mitteilungen über die Auflösung jugoslawischer Einheiten, ohne . .. Kampfberührungen . . . Andererseits hieß es, daß serbische Soldaten den Leuten Lebensmittel, Pferde, Wagen und Räder abnahmen." - Daraufhin schlug eine Gottscheer Abordnung dem Bezirkshauptmann vor, die Mannschaft zu bewaffnen und sie der Gendarmerie zur Aufrechterhaltung der Sicherheit beizugeben. - "Der Bezirkshauptmann rief beim Banus in Laibach an, der das Ansinnen zurückwies. Um dem fatalen Zustand ein Ende zu machen, wurde der Hauptmann energisch ersucht, von sich aus einen Befehl an alle Gendarmeriestationen zu geben, den Sturmführern die Waffen auszuliefern, (unsere Begründung: er sei nicht in der Lage, unsere Sicherheit zu gewährleisten, also müßten wir selbst dafür sorgen). Er gab uns den gewünschten schriftlichen Befehl in vierfacher Ausfertigung."

71
  H. U. WEHLER in Dok. d. Vertreibg. Bd. V, a.a.O., S. 47 E: ". . . in der Gottschee . . . griffen bewaffnete Einsatztrupps der .Deutschen Mannschaft' im Rücken der Front ein . . ." Zurückzuführen ist diese Darstellung auf die benutzte Quelle (S. 47 E Anm. 11), in der die "Verdienste" der Volksgruppe Gottschee übertrieben wurden.

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