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Quellen
zur Geschichte und zur Erforschung der Gottscheer Sprachinsel (1339 - 1850),
A. Geschichtliche Urkunden, Dr. Hugo Grothe, 1931
Schreiben
des Patriarchen Bertrand von Aquileja an den Grafen Otto von Ortenburg aus
Udine vom 1. Sept. 1339.
"Du hast an uns das Ansinnen gestellt und uns untertänigst gebeten,
daß wir, weil dein Landgut (villa tua) in Moswald allzuweit von der
Pfarrkirche (1) entfernt ist, so daß die Einwohner desselben
zur Kirche nicht ohne die größten Schwierigkeiten kommen können,
um dem Gottesdienste beizuwohnen, und die kirchlichen Sakramente zu empfangen,
und weil du deshalb in demselben Landgute eine Kapelle zu Ehren des heil.
Apostels Bartholomäus neu erbaut und aus eigenen Mitteln dotiert hast
- daß wir dir also aus besonderer Gnade gestatten mögen, an derselben
Kapelle einen Kaplan einzusetzen, welcher für die Einwohner des genannten
Landgutes den Gottesdienst halte und ihnen die heil. Sakramente spende,
ferner einen Friedhof zu errichten und auf diesem die Verstorbenen des Gutes
zu begraben: so gestatten wir aus ganz besonderer Gnade, daß du einen
geeigneten katholischen Priester als Kaplan bei jener Kapelle dem Pfarrer
der genannten Pfarrkirche präsentierst, welcher dann mit Erlaubnis
jenes Pfarrers den Einwohnern obgenannter "villa" den Gottesdienst
verrichtet, ihnen die Sakramente spendet, und sobald der Friedhof derselben
Kapelle geweiht sein wird, ihre Verstorbenen begräbst, - alles jedoch
unbeschadet der Rechte der Pfarrkirche."
(1) Die Pfarre der Unterkrainer Besitzungen der Ortenburger war Reifnitz.
Tangl II S. 163/4 befindet sich noch im Unklaren, welche Pfarrkirche gemeint
ist, und kennt das Gottscheerische Mooswald nicht. Über die lateinische
Urkunde Archiv f. Österr. Geschichte VIII, 1858 S. 434.

Urkunde
des Patriarchen Ludwig von Aquileja vom 1. Mai 1363.
(Nach dem Original im k. k. Staats-, Hof- und Hausarchiv in Wien.)
Nos Ludouicus dei gratia sanctae sedis Aquilegensis patriarcha ad memoriam
aeternam esse uolumus quod ad nostram deducta notitiam quod in quibusdam
nemoribus seu siluis infra confines curatae ecclesiae sancti Stephani in
Reiffniz nostrae aquilegiensis dioecesis, et in eius cura seu parochia,
quae inhabitabiles erant et incultae, multae hominum habitationes factae
sint et nemora huiusmodi ac siluae ad agriculturam reducta et non
modici populi congregatio ad habitandum conuenit jn quibus quidem locis
per habitantes ibidem, ad honorem dei, et gloriosae virginis matris et ad
consolationem dicti populi et subsequentium atque deuotionis augmentum,
de nouo quaedam ecciesiae constructae sunt videlicet in Gotsche,
Pölan, Costel, Ossiwniz et Goteniz et una
infra confines curatae ecclesiae sancti Petri in Ratmansdorff, videlicet,
in Chrainau (1) etiam dictae nostrae dioecesis de nouo facta, consentiente,
et concedente filio nostro in Christo carissimo spectabili comite domino
Ottone de Ortenburg, in cuius dominio et jurisdictione territoria esse et
consistere huiusmodi dinoscuntur.
Nos deuotionem dicti populi ibidem congregati ut suarum manuum labores manducent
paternis affectibus aduertentes et cupientes animarum ipsorum prouidere
saluti, ut per huiusmodi prouisionem ad deuotionis et charitatis opera feruentius
animentur, supradictio comiti eiusque haeredibus concedimus nostro et successorum
patriarcharum nomine instituendi et ordinandi in dictis ecclesiis sacerdotes
ydoneos, per quos celebrentur diuina, cura animarum exerceatur salubriter,
sacramenta administrentur ecclesiastica et seruiatur laudabiliter in diuinis.
Quorum sacerdotum praesentationem ad dictos comitem suosque haeredes pro
eo, quod in ipsius domino et jurisdictione praedicta consistunt, spectare
decreuimus et uolumus et ipsorum confirmationem in ecclesiis praedictis
videlicet Gotsche, Pölan, Costel, Ossiwniz
et Goteniz ad plebanum seu rectorem in Reiffniz et ecclesiae in Chrainaw,
ad plebanum seu rectorem in Rattmanstorff, sub quorum curis et parochiis
esse noscuntur, qui quidem sacerdotes, plebanis praedictis et ipsorum plebibus
in omnibus subsint, obediant et intendant, ac ipsis reuerentiam debitam
exhibeant et honorem quodque contradictores et rebelles auctoritate nostra
ecclesiastica censura compellant. In quorum omnium testimonium praesentes
fieri jussimus nostri sigilli appensione muniri. Datae in castro nostro
Vtini prima die mensis Maij sub anno dominicae natiuitatis millesimo trecentesimo,
sexagesimo tertio, indictione prima.
(1) Kronau in Oberkrain.

Chronik des Burkard Zink 1368-1468.
(Aus "Die Chroniken der deutschen Städte", V. Band, Leipzig
1866.)
"Als man zalt 1407 jar, do was ich ain jüngling, bei ailf jaren
schied ich auß von Memingen, von vater und von allen meinen freunden
und gieng mit ainem schueler, ich was auch ein schueler und was bei 4
jarn in die schuel gangen, und giengen also mit ainander in Krainland
gen windischen landen in ainen markt haist Reisnitz - leit in Krainland
hinter Lobach 6 meil gegen Kroatien. in dem land belib ich 7 jar und gieng
da gen schuel. Dann mein vater hett ainen leiplichen brueder, der was
pfarrer in ainem dorf, genant an der Riegg, das ist ain groß schön
dorf und gehören wol fünf ander dörfer darzu, die haißen:
Göttenitz, Pausenprunnen etc. Da was derselb mein herr bei 30 jaren
pfarrer gewesen und was mit graff Fridrichs weib von Ortenpurg in das
land hinein kommen, die hett in zu priester gemacht, dann er was ir Schreiber
gewesen; sie was eine von Tegg (1). Derselb mein herr, meins vatern brueder,
der ließ mich gen schuel gan in die Reisnitz und dinget mich in
die kost zu ainem biderben man, genannt Hans Schwab, der was graff Friedrichs
paumaister zu Ortenpurg und pawet auf dasselb mal das nider haus zu Ortenpurg
hie niden an dem perg.
(1) Margareta, Tochter Herzogs Friedrich von Teck, Schwester Ludwigs,
1410 Patriarchen von Aquileja.

Die Umgrenzung der Herrschaft
Gottschee nach dem Urbar von 1574 (1).
Lanndtgerichts Pidmarckh ("Gebietsmark") und Gericht der Herrschafft
Gottschee.
Von der Hoch des Schneeperg, ins Wabenfeld in die Abpfalter, inn Lasterbach,
auf die Höch geen Räckhnicz, in den großen dürren
Nockh, auf die Hoch in die Jaschlicz in Losiner Nockh, auf den Pluettigen
Rain ins Creicz, in die Lackhen, in Khinacher Tabor, in die Schauffl,
auf den Preful, in St. Peters Perg unnd Kirchen, aif die Ainad in Strassers
Thurn in ain Stain, darinnen ain Creücz in ain Aichen, ins Mehrnthall
auf die Stelle, in St. Primus Kirchen, in Ottewiczer Prun, ins Maierlain
Schrat, zu Deblitsch, in die Pfaffen Platten nachlenngs in S. Niclas Thurn,
auf die Widn hinauf, auf den Perg in die Aiben Wurczen in ain Grueben
bey Lager Katter, hinauf den Pockstain in die Aibene Wurczen, in die Wilpen
nachlenngs hin auf die Faden zum grauen Thurn, in grauen Prun bey dem
Alblain in Neschpügl, in die rote Stainwanndt, auf die Rackhen in
Prun, nach lenngs hinauf neben der Culpen in Ursprung darinnen ain eisner
Nagl, und halbe Culp geen Gottschee gehörig, von der Culpen dahin
auf Gerlotschaw, in die Hoch, in Schneeperg. Da sprach der der von Thurn,
daheer ist es umb und umb mein und Gottschee gehörig.
(1) Nach Wolsegger (vgl. Literaturverzeichnis S. 140).

Das Privilegienbuch
der Stadt Gottschee vom 27. Juni 1642.
Wir Ferdinand der Dritte von Gottes gnaden Erwölter Romischer Kaiser
zu allen Zeitten Mehrer des Reichs in Germanien, zu Hungern, Boheimb,
Dalmatien, Croatien, Sclawonien etc. König, Ertzhertzog zu Ossterreich,
Hertzog zu Burgundi, zu Brabandt, zu Steyr, zu Kärndten, zu Crain,
zu Lutzenburg vnd zu Wierttemberg, auch in Ober und Nieder Schleßien,
Fürst zu Schwaben, Margraff des heyl: Röm: Reichs zu Burgau,
zu Mährern, Ober und Nieder Laußnitz gefurster Graff zu Haabzpurg
zu Tyrol zu Khüburg zu Pfierdt vnd zu Görtz, Landtgraff im Elsatz,
Herr auf der Wündischen Marckh, zu Dortenau vnd zu Salines etc.

Privilegienbuch 1642
Bekhennen Offentlich mit disem Brieff vnd Thuen khundt meniglich. Das
vns vnsere getreue liebe N. Richter, Rath vnd gantze Gmain vnsers Stättls
zu Gottschee all vnd iedliche Ihre Gnad, Freyheit, Gaab vnd Rechten, welche
Ihnen von Weylundt vnsern Vorfahren am Löblichen Hauß Österreich
geben, gemehrt erneuert vnd letstens auch von vnserm hochgeehrten geliebsten
Herrn Vattern Kaiser Ferdinandt dem Andern seeligisten angedenkhens noch
in Ihrer Majest. vnd L. den Ertzhertzoglichen Würden vnder datis
sibenzehnden February des Ain Taußend Fünffhundert Siben vnd
Neunzigisten Jars bestättet: Wie auch ein Schrifftliche gezeugnus
von denen Anno Ain Tausendt Sechshundert vnd Vierzehen zu bereuttung der
Herrschaft Gottschee verordnet gewesten Landtsfürstlichen Commißarien,
was gestalt vnd wie weith der district des noch von Kaiser Friedrich Dem
Stättl verlihnen Burkhfridt sich erstreckhe vnd damahls durh sie
dessen gewisse Didtmarch ausgezeiget vnd in berierter Herrschaft Gottschee
reformirtes Vrbarium also eingetragen worden in glaubwierdigen Abschrifften
aller vnderthenigist firbringen lassen, welche von worth zu worth also
lauthen.
Wir Ferdinand von Gottes gnaden Ertzherzog zu Öster (Fol. 2/a) reich,
Herzog zu Burgundty zu Brabandt, zu Steyr, zu Kharndten, zu Crain, zu
Luzemburg zu Wirtemberg etc. Bekhennen für vnsz vnsere Erben vnd
Nachkhumben vnd Thuen khundt Meniglichen, das vns vnsere getrewen lieben
N. vnsere Burger vnd Leuth gemeiniglich in Vnser Statt Gottschee all vnd
ieglich Ihr Gnad, Freyheit, Gab und Recht, darzue Ihr wappen vnd Clainodt,
so Ihnen von weylandt vnsern Löblichen Vorfahren am Haus Österreich,
Kaiser Friedrichen, Maximilian vnd Ferdinandten vnd jungstlich von vnserm
geliebten Heren vnd Vattern Ertzhertzogen Carl zu Österreich, hochseeligister
gedechtnus gegeben
vnd bestätt sein, gehorsamblich firbringen lassen, welche
von Worthen zu Worthen also lauthen.
Wir Carl u. s. w. (FoL 2/6) Bekhennen für vns, vnsere Erben vnd Nachkhumben,
vnd thuen kundt öffentlich mit diesem brieff, dasz vns vnsere getrewen
lieben N. vnsere Bürger vnd Leuth gemainiglich in vnser Statt zu
Gottschee, diemutiglichen anrueffen vnd bitten haben lassen, das wir Ihnen
all vnd iedlich Genad, Recht, Freyheiten, Privilegii, alt gewonheit vnd
herkhomben, als ander vnser Stött vnd Märkht in Crain vnd nemblichen
die von Rudolffswerth haben vnd darzue Ihre Wappen vnd Clainodt, wie sie
von vnsern lieben Voreltern . . . begnadet sein ... zu bestätigen;
welche von Wort zu Wort lauten.
Wir Friderich von Gottes gnaden Römischer Kaiser, zu allen Zeiten
Mehrer des Reichs, zu Hungarn, Dalmatien, Croatien Khunig, Herzog zu Oesterreich,
zu Steyr, zu Kärndten, zu Crain Herr auf der wündischen Markh
vnd zu Dorttenaw, Graff zu Haabspurg, zu Tyrol, zu Dfirdt, (Fol. 3/a)
vnd zu Khuburg, Marggraff zu Burgau, Landtgraff im Elsasz. Bekhennen für
vnsz vnd vnsere Erben vnd Nachkhomben vnd Thuen Kundt Öffentlich
mit disen Brieff. Als in den negst vergangenen Jar die Türkhen vnd
Vnglaubigen mit merkhlichen volkh in vnser Fürstenthumb Crain
eylendt zogen sein, vnd darin nemblichen vnser herrschaft Gottschee die
vnsern mit Raub, prandt vnd hinfierung der Leuth vnd in andern weeg beschädigt
vnd verderbt, dardurch wir fürgenomben vnd geordnet haben, ein bevestigung
daselbst in der Gottschee zu aufhaltung der vnsern, ob sich solch
ein Zug der Vnglaubigen da Gott vor seye, mehr begeben, zu paaren vnd
zuezurichten, dasz wir angesehen haben, vnser Leuth vnd holden gemainiglich
daselbst in der Gottschee fleißig bette, vnd haben dardurch auch
omb Ihres aufnemben vnd gemaines nutz willen, von sondern gnaden von Rhöm.
Kays. Macht vnd als Regierend. Herr und Landsfürst daselbst in Crain,
die bemelte bevestigung als weith die gebauet wirdt zu einer Statt
erhebt, dieselben Statt Gottschee genandt vnd vnsere Leuth vnd Vnterthanen,
so darin Häuser bauen vnd daselbst heuslich wohnen vnd sizen werden,
zu Burgern geschöpft vnd gemacht vnd den vnd allen ihren Nachkhomben
vnd Erben, Stattrecht vnd Burgerrecht, dahin auch zu Derselben vnser Statt
ein Burkhfridt, als weit Ihr Ackher geben zu nächst vmb die (Fol.
3/6) selbe Bevestigung gelegen, gehet vnd als weith dieselbe beuestigung
vmbfangen ist, verliehen u. s. w. alle Rechte, Gnaden und Freiheiten wie
andere Städte in Crain, vornemlich wie Rudolfswerth; die Bürger
haben Stadtrecht und Bürgerrecht wie in andern Städten in Crain
namentlich wie in Rudolfswerth, auch sind sie in Mauth vnd Zöllen
den andern Städten in Crain gleichgehalten.
Auch die Gnade Richter vnd Rath "hinfüro zu ewig
zeyten" zu setzen.
jährlich vier Jahrmärkte, 1. Vasten am Quatember Suntag, 2.
zu , St. Philipp vnd Jacob, 3. St. Bartholomaeustag auf dem alten
Markt bei der Pfarr daselbst, 4 St. Andreastag mit fürstl. Freiung
14 Tag vor vnd 14 Tag nachher. wie bei d. and. Stadten vnd Märkten
im Krain.
Dazu auch die 2 Kirchtage, die 1) an dem Sundtag nach Gottsleichnamstag,
2) Des Sondtags nach St. Margarethentag bei der Gotsleichnamskirchen
gehalten worden sind, in die Stadt Gottschee übertragen.
Wappen und Kleinod: ein blauen schildt in dessen grundts ein Zaun
in sein selbst farb vnd darin ein beuestigt hauß vnd darvor St.
Bartholomee stehet, habendt in der ain handt ein buech vnd in der andern
ain Messer mit weissen farben als die hierin aussgestrichen seyn.
Wappen gemalt (- grüne Wiese -) - Auftrag an alle das Wappen vnd
Kleinod der Stadt Gottschee zu achten gegen Poen von 10 Markh löthiges
goldtes, 1/2 für die fürstl. Camer, 1/2 für die Gottschee
entfallend.
Datum: zu Gräz am Freitag nach dem hl. Ostertag nach Christi Gepurd
1471 Jars.
Bestätigung K. Maximilians ddo Wien am Erichtag nach St. Lucientag
1493. Jars.
König Ferdinand I. bestätigt den Bürgern von Gottschee
die ihnen von Kaiser Friedrich im Burgfridt der Stadt (gelegene) auf Widerruf
vergündte Vischweid. ddo Wien 5 März 1528.
Derselbe bestätigt der Stadt ihre Freiheiten Wien 12. Merz 1528.
Derselbe "römischer Khönig" gibt den Bürgern
des Stättls Gottschee weil sie nahendt dem feind vnd an einem
speren Orth gelegen vnd vor andern täglichen Überfallens
vnd beschedigung von den feinden gewarttendt sein muessen, vnd sich iederzeit
gegen vns vnd vnser Haus Österreich gehorsamblich erzaiget, einen Wochenmarkt vnd
zwar auf jeden phinztag (Donnerstag) mit allen Freiheiten für die Käufer und Verkäufer nach dem Muster
der Wochenmärkte der Enden und in den Niederoesterreichischen Landen.
- unverhindert der Wochenmärkte in Städten und Fleken so zu
2 Meil Weges um die Stadt Gottschee gelegen. Wien 24. January 1546. (Strafe
10 Mark loth. Golts wie oben.)
Abermalige Bestättigung der Gottschewer Stadtfreiheiten ddo
L a i b a c h : 5 April 1567.
Erzherzog Carl verleiht den Bürgern die Brückenmauth von
einem "Samb" einen schwarzen Pfennig, da dieses Stältlein
ain Ortsflekhen, da der Türk mehrmals hinstraift vnd Derhalben woll
ein Notdurfft das es beuestigt vnd souil möglich erbauet werde.
- Doch noch nur auf vnser vnd vnser Nachkhomben wolgefallen bewilligt; müßen davon die Brücken erhalten und bessern, die für
des Erbfeinds Streifen zugerichten wehren und notwendigen Staatgebäu
in Stand halten und järlich der Obrigkeit Raittung leisten. Wien
6 Sept. 1564.
Bestättigung der Stadtfreiheiten durch Erzh. Ferdinand. Laibach
17 Febr. 1597.
Bestimmung des Burgfridts, der mitten in der Herrschaft gelegen
aber noch nie in das Vrbarium eingetragen worden, durch die jetzt anwesenden
fürstl. Comißarien. (Fol. 12/a) . . . vnd hebt sich solcher
Burkhfridt Erstlichen an Ob der Statt Gottschee bey einer Risl, neben
der Maschwand Viehwaidt, bey einem Loch in einem Steinhaüffen zwischen
der Grafen von Blagay Wiesen vnd des Jury Domianouitsch gartten, bis an
das Wasser daselbst, vnd nach demselben Wasser hinauf an ein alte Abkhumbene
(FoL 12/6). Wiehr, darbey ietzt ein ziemblicher Marchstain gesetzt worden
vnd was für gründt vndter demselben Pidmarkh befunden, gehört
Gmainer Statt zu, der Obrige Grundt aber zu der Herrschaft, weiter vber
das Veldt nach dem Weeg zwischen der Burger Veldter des herrn hansz Weykhardten
Vrschin Graffen von Blagey huebgründten, darauf Er ein gemauertes
hauß erbauth, bis an die landtstrassen, an der landstrassen hinauf
an ein gemaurtes Creuz neben den alten Widenzaun bis an das Egg den Ackher,
bey Gottsleichnams Khirchen, von dem Egg dasselben Zauns nach dem Weeg
hinauf bis an das Rospründl von danen abwärts nach dem Wassergraben
bis an das Klindorffer Thörl oder Gatter, von dannen nach einem weeg
an ein Wassergräblein ins Egg gegen Sellen Thor an ein Stain im Moss
stehendt, von denselben gleich vber den Riegl bis zu der Schalkhendorffer
Egg zwischen der Pfaarkhirchen zünßbaren grundt wie der inwendige
Zaun aufgehet, vnd vber der Schalkhendorffer Treükhweeg wie der an
des besagten Khirchengrundt neben dem inwendigen zaun bis in Türkhen
Troy, so gemainer Statt eigen ist vnd neben der Schalkendorffer zaun bis
zu der Zwischler (Fol. 13/a) felder zaun vnd neben demselben hinab biß
zu der honegger Strassen, an dem Egg ob der Preüchlackhen vnd an
das Spizpürchele, an del Partheyens Egg, von dannen vber an der Krapfenfelder
Egg des Austrib Zaunens, von danen vber auf ein stain, darin vorhero zway
Creuz gewest vnd iezt der dritte darin gemacht worden, von derselben vber
vndter der wabenlakhen, an der Burgerfelder vnd neben Ihren feldern hinüber
vndter den Perg an ein Risl, die Jamkhens Risl genandt, nach derselbigen
Risl in die höch des Pergs vnd vber die Eben biß an den Traiff
gegen der Riegkher vnd derselben beywonendten Unterthanen Pidmarch nach
der höch lengs hinumb wie der faden ausweist vnd nach demselben faden
hinumb widerumb an die Risl gegen der Maschwalder hole vnd viechwaidt
alsdan abwärts widerumb auf das loch zwischen den Stainfelsen bei
des Domianitsch gartten ligendt.
Die
Strafe gegen die Überschreiter auch 10 March Goldts wie oben. -
Gottschee am 18. Januar 1614. Handschriften d. Comißäre Andre
Zieglfest, Zacharias Tanger.
Die Bestättigung der Freiheiten der Stadt Gottschee durch Ferdinand
(III) Wien 27 Juni 1642. anhängendes (großes) kais. Siegel,
Namens-Unterschrift Ferdinand Ad Mandatum Sac. Caes. Mts. proprium Schidenitsch
und Joh. Math. Prikhelmeyer.

Donations-Brieff R. Leopolds
für Wolf Engelbrecht Grafen v. Auersperg, Gottschee (die Stadt)
betreffend dto. Wien 7 Sept. 1667.
Wir Leopold von Gottes Gnaden erwählter Röhm. Kays. u. d. w.
Bekhönen für uns, unsere Erben, und Nachkhommene offentlich
mit diesem Brieff und thuen khundt allen Möniglich das unß
der hoch und wohlgebohrne unser geheimer Rath und landtshauptmann in Crain
auch lieber getreuer Wolff Engelbrecht graff v. Auersperg und Gottschee,
Freyherr zu Schön und Seisenberg, Obristerbkammerer und Erblandmarschall
in Crain undt der wündischen Markh: hat unterthänigst angelanget
und gebetten, weillen das in gemelten landt Crain gelegen und uns zugehörig
städtlein Gottschee, Klein und armb undt in unser Vicedomamt daselbst
nichts entrichte, beynebens an denen Ringmauern und Thurnen ßer
baufällig undt aller defention entsetzet, auch nicht weith van dem
Erbfeindt entlegen, hingegen van der dortigen Burgerschaftt einige Reperation
fehrers nicht zu hoffen, sondern die fälige Desolation dessen zu
besorgen, da wür dahero ihnen selbiges stadtel ins Eugenthum intuitu
seiner langwührigen treuen Dienste oder doch wenigst auf vorgehendt
unparthaysche schatzung in einen Billichen Werth Kaufflich allergnädigst
zu überlaßen geruhen wolten, wan wir hieribur von denen darinigen
Stellen bericht und guettachten abgefardert und nun unsern geheimen Räthe,
Regierung und Cammer auf vorher beschehenen einnehmung des augenscheins
über berieths stadtlein durch unsern Respectiven Rath, Oberaufschlag-einnehmer-amts
daselbst in Crain undt Verwesern in Idria auch getreue liebe Haus
von Witzenstein und Caspar von Liechtenheimb unter 29 July Nechsthin
darzu
gehorsamst eingerathen, wie auch gnädiglich angesehen und betrachtet.
die stalltig, ahnsechentliche und wohlerspriessliche Dienste, welche uns
und unsern lobl. Haus Österreich er graff bereits lange Jahre hero
in landt Jusitz, Criegs und granitzwesen zu unsern grossen Nutzen und
Vergniegung, auch absonderlich gnädigen wollgefallen gehorsamst geleistet
hat, dato leustet und gleicher weiß künfftig hin leichter
Kann und Mag:
So haben wir demnach mit wolbedachten Mueth, guetten Rath und Rechten
Wissen obgedachten Wolff Engelbrecht graffen van Auersperg seinen Rechtmessigen
Erben und Nachkhamenen Varbemeltes stadtlein Gottschee samt aller und
Jeder zuegehör, Recht und gerechtigkheiten ohne eünigen Kauffschilling
gratis gnädiglich geschenkhet und Eügenthumlich überlassen,
thuen auch daß schenkhen, und überlassen ihnen
solches: solches: inß Eugenthum hiemit wissentlich und in
Krafft dißes brieffs, also und dergestalten, daß sie darmit
wie andern ihren eugenthumlichen haab und güettern Frey disponiren,
handeln und wandeln mögen. Doch mit varbehalt und dißen folgenden
lautern beding und conditionen, als nemlich für das erste:
1.mo das uns, unsern Erben und Nachkhommenen dariber das Supremum Juß
seu Jurisdiction wie vorhin alß auch fehrers gebühre.
2.do daß uns das Jus Aperturae et Praesidu und die freie disposition
darin mit einlegung der garnisonen, und Armaturen, dergestalten reserviret
seye, das wür in Casibus Neceßitatis und abhandenden feindesgefahren,
wie auch sonsten in anderen Fählen Nach belieben und Nathdurfft eine
genügsame besatzung zu besserer Defension selben stadtleins introduciren
lassen mögen.
3.tio daß die bürger bey ihren habenden alten und letztmahls
Anno 1661 Confirmirten Freyheiten gänzlich gelassen und darwider
keineswegs bedrangen.
4.to Quarto das das stadtlein ahne unsern entgelt oder zuetrag auß
seinen Eugenen unkhösten Erhöbet und erhalten werde und dann
5.to fünfftens, das die Land-Contributionen und anlaagen davan für
uns weiters verbleiben und varbehalten sein, und er hinfüro soliche
Contributiones in die landtschafft abrichten, von der burgerschafft aber
erhöben.
In übrigen aber er, seine erben und nachkhamenen bey solcher Donation
beständig gehalten und vor aller khünfftiger anfechtung zuespruck
und eintrag jederzeit gesüchert seyn und werden sollen, ohne gefährde.
Vnd gebüetten darauf allen undt Jeden unsern nachgesetzten geist-
und weltlichen obrikheiten unterthanen und getreuen was würden, standes
oder weßens die seindt, erenst und festikhlich mit disem brieff
und wüllen, daß sie mehrernanthen Wolff Engelbrecht Graffen
von Auersperg seine erben und nachkhammene für undt für, in
Ewikheit bey solchen unsern ihnen gethanen gnadt, Donation und überlassung
in alle weeg schützen und handthalten, dabei Ruhig und gäntzlich
bleiben lassen und darwider nicht thuen, nach daß Jemandt andern
zu thuen gestatten, in keinerley weiß noch weeg alß lieb einen
Jeden seye. Vnßer schwäre ungnadt und straff zu vermeyden,
dan dieses meinen wür Erenstlich mit urkhund disses brieffs, besiegelt
mit unsern anhangenden Kayserl. Insigl der geben ist in unsern Statt
Wien
der Sibenden Manathstag Ibris nach Christi unseres lieben Herrn und Seeligmachers gnaden
Reichen geburth in ein Tausend Sechshundert Siben und Sechzigsten unser
Reiche des Römischen in zehenden des ungarischen im 13ten und
des böchaimischen im 11ten Jahre.
L. S. Leopold
Collocionirt und ist vorstehende abschrifft dem beygebrachten originali
gleich lautendt in Wien, soluta taxa 3 f. pro Abichrift fl. 4.
Ad mandatum Sacrae Cesar. Majest. Proprium (fehlen)
www.gottschee.de
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