Ludwig Kren - Leser der GZ

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Ludwig Kren - Leser der GZ

Beitrag von Forum 2002 - 2013 »

Beitrag von Forum 2002 - 2013 » Fr 25. Apr 2014, 13:39

Abgeschickt von Leser der GZ am 19 September, 2009 um 19:22:27:


Achtung Leser,

In den vorigen Monaten die Gottscheer Zeitung, unter "Einst und jetzt" bringt uns geschichtliche Einzelheiten aus der ehemaligen Sprachinsel. Diese wurden "ausgewählt und bearbeitet" von Ludwig Kren, einst Schriftleiter der Zeitung und dessen offizielle Stimme von 1971 bis 1996. In den letzten Ausgaben, Kren berichtet über die "Pfarrkirchen des Gottscheer Ländchens".

Leider überprüft die Schriftleitung der Zeitung, unter Viktor Michitsch, diese Berichte nicht. Und da es scheint, Kren sorglos mit der Genauigkeit der Tatsachen, dem Leser werden fehlerhafte Daten und irreführende Informationen dargeboten. Dies ist besonders offenbar in der Juni 2009 Ausgabe in der Kren über die Kirche in Masern berichtet.

Seine nachfolgenden Behauptungen zeigen deutlich auf, daß es sich dabei um Erfindungen handelt.


Punkt 1: " … die [Masern] Kirche selbst nennt Valvasor, in der in 1698 erschienenen "Ehre des Herzogtums Krain", als Filiale der Mutterpfarre Reifnitz [Ribnica]".

Tatsache ist: Die "Ehre des Herzogtums Krain" erschien in 1689. Valvasor starb in 1693. Diese Daten findet man in jedem Schulbuch über die Geschichte von Carniola.

Punkt 2: "Die Pfarrkirche, den Heiligen Primus und Felizian geweiht, stand inmitten des Dorfes in einem Friedhof".

Tatsache ist: Die Kirche stand nicht in einem Friedhof. Der Friedhof war und ist am Ende des Dorfes, dort schon seit 170 Jahren.

Punkt 3: "Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erfuhr die Anlage eine harmonische Erweiterung und Barockisierung. Damals wurde auch der 'altertümliche Dachreiter' durch den Glockenturm ersetzt, der Schluß-Stein im Portal hält dafür die Jahreszahl 1845 fest".

Tatsache ist: Die Erweiterung verursachte die Pocken (Variola) in 1836 welche 51 Opfer, fast ein Drittel der Bevölkerung, forderte. Der Friedhof der damals die Kirche umschlang war zu klein für die vielen Leichen und es wurde entschieden diese vorläufig in einem Massengrab unter zu bringen. Ein größerer Friedhof wurde am Ende des Dorfes erbaut und nach Übersiedlung der Gräber und deren Leichen in 1838, das befreite Gelände ermöglichte die Erweiterung der Kirche und den Aufbau des Glockenturms.

Punkt 4: "In 1767 wurde Masern selbständige Pfarre". Und "Im Jahre 1987 wurde Masern als Pfarre dem im benachbarten Talboden etwas erhöht liegenden Niederdorf [Dolenja vas] eingegliedert".

Tatsache ist: Masern, bis damals unter Göttenitz (Gotenica), kam unter Reifnitz (Ribnica) in 1741. Und im Jahr 1767 wurde Masern als Unterpfarre der Pfarre Niederdorf [Dolenja vas] unterstellt. Also nicht in 1987, wie Kren es behauptet. Weiterhin Niederdorf, mit Talboden von 483 Meter ist niedriger, nicht höher als Masern mit Talboden von 519 Meter.

Punkt 5: "Pfarrer dort [Masern] ist der am 7. April 1870 in Mitterdorf geborene Franz Sturm, der 1895 auf die Pfarre ordiniert wurde".

Tatsache ist: Franz Sturm kam nach Masern in 1908, nicht in 1895. (Sein Vorgänger war Leopold Raktelj, Pfarrer von 1895 bis 1908). Sturm kam in Ungnade weil er ein Mädchen des Dorfes in andere Umstände brachte. Er wurde gemieden, verspottet und sein Pfarrerlohn blieb unbezahlt. Schwer erkrankt starb er am 30. Juli 1924 in Novo Mesto.

Punkt 6: "Da der Ort [Masern] Teil des in den Nachkriegsjahren angelegten Sperrgebietes Göttenitz-Rieg werden sollte, mußten ihn die Menschen, die sich nach Umsiedlung der Gottscheer [1941] hier ansässig gemacht hatten, verlassen".

Tatsache ist: Masern war nicht im Sperrgebiet und keine, nach 1941 dort Ansässige, mußten das Dorf verlassen. Nach dem Krieg, die Bevölkerung erhöhte sich und in 1974 lebten dort 169 Leute, darunter 31 schulpflichtige Kinder. Die Schule wurde schon in 1942 wieder eröffnet, die erste von vielen Lehrern war Teresia Pugelj. Nach 1965, ein Autobus brachte die Schüler nach Dolenja Vas.

Es scheint, Kren verläßt sich mehr auf die Leichtgläubigkeit seiner Leser als auf die Genauigkeit der Tatsachen. Unter Diesen ist auch der Redaktionsausschuß der Gottscheer Zeitung. Dies ist nicht überraschend für Die welche wissen, Kren als ehemaliger Schriftleiter der Zeitung, war öfters Erfinder von Tatsachen an unserer Geschichte, wie auch an den Ursachen des Verlustes unserer Heimat. Aber von einem intimen Freund und engen Mitarbeiter von Diesen welche den Verlust ermöglichten, (Lackner und Lampeter) kann man wenig anderes erwarten.

Überraschend aber ist, daß Kren immer noch "Behauptungen" verbreitet welche man so leicht als Erfindungen entlarven kann. Es ist daher klar, die verankerte Gewohnheit ist schwer abzuschütteln.

John Tschinkel, 14. Juli, 2009
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