Die Gralssucher, Alenka Auersperger, Verlag Modrijan
Verfasst: Mo Feb 13, 2023 5:12 pm
Die Gralssucher
Ein Versuch, die deutsche Minderheit in Slowenien wiederzubeleben.
Autorin: Alenka Auersperger, Verlagshaus Modrijan.
In der Zeit nach der Verselbständigung Sloweniens ist im Rahmen nationaler sowie geschichtlicher Aufbruchstimmung und allgemeiner Umwertungen auch die Frage der deutschen Minderheit in Slowenien aufgeworfen worden. Während des Zweiten Weltkrieges wurde diese Minderheit dank gegebener Zeitumstände – durch Begeisterung für den Nazismus von ihr selbst mitbeeinflußt und - heraufbeschwört – der “neuen Ordnung” angeschlossen, die das Dritte Reich nach der Okkupation und Aufteilung des Königreichs Jugoslawien für einen großen Teil des slowenischen Territoriums geschmiedet hatte. Die Angehörigen der Minderheit erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft und örtlich wichtige politische Rolle.
Die deutschen Besatzer beschlossen, denjenigen Teil der Minderheit, der auf dem von Italien besetzten Gebiet zurückblieb – vor allem Gottscheer Deutsche –, ins eigene Besatzungsgebiet umzusiedeln. In der Absicht, die Grenzflanke des Dritten Reiches zu stärken, wurde 1941 die Mehrheit der Gottscheer unter deren Zustimmung in die Save- und Brežice-Gebiete umgesiedelt, von wo die slowenische Bevölkerung vorher abgeschoben worden war. Am Ende des Krieges flüchteten viele Neuansiedler vor der vorstoßenden Partisanenarmee gegen Norden, der Rest wurde unmittelbar nach dem Krieg von den jugoslawischen Behörden vertrieben. In Slowenien blieb daher nur ein “Rest des Restes” (Dušan Neæak) der ehemaligen Minderheit.
Nach 1991 ist das Interesse für die Deutschen in Slowenien stark angestiegen. Zuerst wurde im Juni 1991 in Maribor der Verein Freiheitsbrücke (Most svobode) gegründet, bald darauf kam es zur Gründung zweier weiterer Gottscheer Vereine (Gottscheer Altsiedler Verein, Društvo Koèevarjev staroselcev, und Slowenischer Gottscheer Verein Peter Kosler, Slovensko koèevarsko društvo Peter Kozler); es folgten noch andere deutsche Vereine.
Das im Verlagshaus Modrijan erschienene Buch Die Gralssucher. Ein Versuch, die deutsche Minderheit in Slowenien wiederzubeleben erörtert neben historischer Umstände auch die traumatischen Ereignisse in der Vergangenheit der Gottscheer Deutschen und verfolgt ihre Aktivitäten von der Verselbständigung Sloweniens bis in die heutigen Tage. Dabei legt es auch die deren Hintergründe bloß und macht damit einige Dilemmas auf, die zusammen mit dem Interesse für die deutsche Minderheit in Slowenien immer wieder auftauchen.
Ein Versuch, die deutsche Minderheit in Slowenien wiederzubeleben.
Autorin: Alenka Auersperger, Verlagshaus Modrijan.
In der Zeit nach der Verselbständigung Sloweniens ist im Rahmen nationaler sowie geschichtlicher Aufbruchstimmung und allgemeiner Umwertungen auch die Frage der deutschen Minderheit in Slowenien aufgeworfen worden. Während des Zweiten Weltkrieges wurde diese Minderheit dank gegebener Zeitumstände – durch Begeisterung für den Nazismus von ihr selbst mitbeeinflußt und - heraufbeschwört – der “neuen Ordnung” angeschlossen, die das Dritte Reich nach der Okkupation und Aufteilung des Königreichs Jugoslawien für einen großen Teil des slowenischen Territoriums geschmiedet hatte. Die Angehörigen der Minderheit erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft und örtlich wichtige politische Rolle.
Die deutschen Besatzer beschlossen, denjenigen Teil der Minderheit, der auf dem von Italien besetzten Gebiet zurückblieb – vor allem Gottscheer Deutsche –, ins eigene Besatzungsgebiet umzusiedeln. In der Absicht, die Grenzflanke des Dritten Reiches zu stärken, wurde 1941 die Mehrheit der Gottscheer unter deren Zustimmung in die Save- und Brežice-Gebiete umgesiedelt, von wo die slowenische Bevölkerung vorher abgeschoben worden war. Am Ende des Krieges flüchteten viele Neuansiedler vor der vorstoßenden Partisanenarmee gegen Norden, der Rest wurde unmittelbar nach dem Krieg von den jugoslawischen Behörden vertrieben. In Slowenien blieb daher nur ein “Rest des Restes” (Dušan Neæak) der ehemaligen Minderheit.
Nach 1991 ist das Interesse für die Deutschen in Slowenien stark angestiegen. Zuerst wurde im Juni 1991 in Maribor der Verein Freiheitsbrücke (Most svobode) gegründet, bald darauf kam es zur Gründung zweier weiterer Gottscheer Vereine (Gottscheer Altsiedler Verein, Društvo Koèevarjev staroselcev, und Slowenischer Gottscheer Verein Peter Kosler, Slovensko koèevarsko društvo Peter Kozler); es folgten noch andere deutsche Vereine.
Das im Verlagshaus Modrijan erschienene Buch Die Gralssucher. Ein Versuch, die deutsche Minderheit in Slowenien wiederzubeleben erörtert neben historischer Umstände auch die traumatischen Ereignisse in der Vergangenheit der Gottscheer Deutschen und verfolgt ihre Aktivitäten von der Verselbständigung Sloweniens bis in die heutigen Tage. Dabei legt es auch die deren Hintergründe bloß und macht damit einige Dilemmas auf, die zusammen mit dem Interesse für die deutsche Minderheit in Slowenien immer wieder auftauchen.