GZ - "Schwierigkeiten für unsere Altsiedler - John Tschinkel
Verfasst: Mo Feb 13, 2023 6:16 pm
Beitrag von Forum 2002 - 2013 » Fr 25. Apr 2014, 10:46
Abgeschickt von John Tschinkel am 18 Mai, 2005 um 19:30:42:
Offener Brief an die Gottscheer Zeitung.
26/04/2005
Unter "Schwierigkeiten für unsere Altsiedler" in der April 2005 Ausgabe der Gottscheer Zeitung (GZ), auf Seite 9, wurden Ich, wie auch Andere welche sich der ätzenden Politik der Gottscheer Arbeitsgemeinschaft (AG) unter Viktor Michitsch widersetzen, scharf angegriffen. Dieser Angriff beschuldigte uns mit Verbreitung von "falschen Behauptungen, ja Lügen". Diese Beschuldigungen verlangen einen energischen Rückschlag, erleichtert durch dokumentierte Tatsachen und zweifellose Erklärungen.
In diesem Artikel zitiert die GZ einen Bericht von August Gril, Obmann des Altsiedler Vereines (AV) in Slowenien. Dieser Verein ist Mitglied der AG mit deren Sitz in Klagenfurt, Österreich. (Als Obmann der AG, Michitsch ist auch verantwortlich für den Inhalt der GZ). Andere Mitglieder der AG sind Gottscheer Gruppen in Deutschland, Kanada und der USA, eingenommen die GHGA. Als aktive Mitglieder sind alle in Übereinstimmung mit der Politik der AG.
Der Artikel in der GZ und der Bericht von Gril aber malen ein größeres Bild welches das Misslingen der Politik von Viktor Michitsch und seiner AG klar darstellt. Dies ist offenbar in der Tatsache, dass zwei der drei deutschen Vereine in Slowenien jede Verbindung mit der AG absagten; die Letzte mit dem Austritt des Gottscheer Peter Kosler Vereines durch einstimmige Wahl deren Mitglieder. Der Verein "Freiheitsbrücke" brach schon vor etlichen Monaten jede Verbindung mit der AG ab.
Die AG versucht diese Niederlage der Politik der Arbeitsgemeinschaft zu verheimlichen. Deren Leitung hofft alle, welche diese zerstörende Politik veröffentlichen oder verbreiten, mit persönlichen Angriffen abzuschrecken. Und in Slowenien, August Gril versucht dies durch juristische Manöver welche dadurch aber nur sein Handeln und seine Absichten verstärkt beleuchten.
* * *
In seinem Bericht, August Gril zeigt seine Feindschaft gegenüber allen welche seine Politik als zerstörend betrachten. Zerstörend nicht nur an seinem Staat, seiner Heimat, seinen Nachbarn und seiner Familie sondert auch gegenüber seinem Endziel, die Erhaltung der deutschen Kultur der Mitglieder seines Gottscheer Altsiedler Vereines. Leider veröffentlichte Herr Gril noch nie eine Liste oder mindestens ein Gruppenbild dieser Mitglieder. Was man zu sehen bekommt sind nur Fotos von etlichen Kindern welche er verschieden Besuchern und Freuden aus fremden Ländern vorführt. Dies bringt hervor die unvermeidliche Überzeugung, der Altsiedler Verein ist wenig mehr als Fassade für die persönliche Hochstrebung von Gril und für die ätzenden Politik von Viktor Michitsch mit seinen "Ehrenmitgliedern" (darunter ehemalige SS Männer und fanatische Nazis) gegenüber Slowenien.
Herr Gril beschreibt fünf Vorfälle mit welchen er seine Fantasien verteidigt;
1. Die "Affäre" über den Aufzug der Deutschen Fahne.
2. Die Radiosendung einer slowenischen Journalistin.
3. Anklage vom Obmann der "Freiheitsbrücke".
4. Veröffentlichung des Buches einer Slowenischen Autorin.
5. "Rückenüberfall" auf den Obmann des Gottscheer Vereines "Peter Kosler".
* * *
Behauptung 1: Der erzwungene Abzug der deutschen Fahne vom Kulturhaus der Altsiedler im Januar 2000 war gesetzwidrig. Das Gesetz gegen den Aufzug einer fremden Fahne wurde schon vor sechs Jahren aufgelöst. Die Medien machten viel Staub über den Aufzug der deutschen Fahne, aber er hat den Beweis des Bürgermeisters, der Polizei und auch John Tschinkel irrten sich, aber bis heute kam noch keine Entschuldigung.
Tatsache ist: Die Behauptung von Gril, das Gesetz wurde schon vor sechs Jahren außer Gebrauch gesetzt, ist falsch. Die Verordnung kam in 1974 in Kraft und wurde in 1994 und wieder in 2003 vom Parlament bestätigt. Daher war Artikel 8 des Parlamentaktes welcher den Aufzug von Fahnen ausländischer Staaten regulierte, in Januar 2000 zweifellos noch immer in Kraft.
Zakon o prekrških zoper javni red in mir, ki prav tako v tretjem odstavku 8. člena, (Uradni list RS, št. 110/O3-prečiščeno besedilo) določa: Zastave tujih držav se smejo izobesiti samo z dovoljenjem za notranje zadeve pristojnega upravnega organa občine ali na splošen poziv.
(Der Aufzug Fahnen fremder Staaten ist erlaubt nur nach Bewilligung der Bezirksverwaltung verantwortlich für innere Angelegenheiten oder nach öffentlichem Verlang vom Volke zur Ausstellung.)
Es ist daher klar, August Gril verteidigt seine rechtswidrige Tat durch Verzerrung der Wahrheit. Seine Behauptung, er besitzt Beweise des Bürgermeisters France Vouk, die Polizei und John Tschinkel irrten sich, ist offensichtlich falsch. Keine Entschuldigung war notwendig; außer einer von August Gril.
Die "Affäre" wäre vergessene Geschichte, hätten Gril und die Gottscheer Zeitung sie nicht zu einem "Internationalem Ereignis" erhöht. Weiterhin Beweis zu deren aggressiven Politik gegenüber den slowenischen Staatsbürgern und den Gesetzen des Landes.
Die illegale Ausstellung der fremdstaatlichen Fahne wurde von den slowenischen Nachbarn als offene Missachtung deren Empfindlichkeit angesehen. Viele erinnerten sich an einen Tag in April 1941 als die faschistischen Eindringlinge alle Fahnen des Landes mit ihren eigenen austauschten. Die Slowenen erinnern sich auch an die 1.7 Millionen Jugoslawen welche starben (nach offizieller Statistik) um das Hackenkreuz in 1945 wieder mit deren eigenen Fahne zu ersetzen.
Behauptung 2: Alenka Auersperger, eine slowenische Journalistin, verbreitete in einem Radio Slovenia Rundfunkprogramm, Falschheiten über Gril und seinen Altsiedler Verein und versuchte seine slowenischen Nachbarn gegen ihn anzureizen.
Tatsache ist : August Gril und Doris Debenjak brachten eine gerichtliche Anklage gegen Frau Auersperger zwecks Verleumdung und böswillige Anreizung. Das Gericht wies die Anklage als wertlos ab und verurteilte Gril und Debenjak zur Zahlung aller Kosten des Prozesses. In den Verhören, hervorragende Persönlichkeiten waren Zeugen zu Gunsten von Auersperger. Im Gegensatz, Gril/Debenjak produzierten keine Zeugen.
In den Gerichtsverhören, August Gril berichtete unter Eid, als Resultat des Rundfunkprogramms sein Geschäft verlor die Mehrheit der Kundschaft und er selbst wird gemieden von seiner Familie und von Leuten in seiner Gemeinde. Aber dieses traurige Zeugnis hatte wenig Einfluss auf das Gericht und die Anklage wurde abgewiesen.
Traurig sicher. Auersperger tat wenig mehr als die Übersetzung von Artikeln in verschiedenen Ausgaben der Gottscheer Zeitung und brachte diese in deren historischen Kontext. Diese Artikel berichten über Versammlungen von Gril mit ehemalig leitenden Gottscheer Nazis in verschiedenen Teilen von Deutschland und Österreich zwecks Politik gegenüber Slowenien. Teilnehmer (unter Anderen) an diesen Tagungen waren Wilhelm Lampeter (der SS Offizier in Buchenwald), Richard Lackner (Mitglied in der SS Einheit verantwortlich für den Rückzug der Leitung des Dritten Reiches in die Alpenfestung) und Ludwig Kren, intimer Freud von Lampeter/Lackner und heute Unterrichter der Kinder des Altsiedler Vereines von Gril. Alle "Ehrenmitglieder" in der Gottscheer Arbeitsgemeinschaft unter Michitsch, Teilnehmer an diesen Versammlungen.
Behauptung 3: Der Obmann des Vereines "Freiheitsbrücke" in Maribor brachte eine Anzeige zum slowenischen Innenministerium das wir gegen den slowenischen Staat arbeiten und für einen österreichischen Geheimdienst. Dabei hat er sich auf John Tschinkel berufen. Die Anzeige wurde vom slowenischen Innenministerium glatt zurückgewiesen.
Tatsache ist: Wie gewöhnlich, Gril (wie auch Viktor Michitsch) berichtet nur einen kleinen Teil der Geschichte und was er erzählt ist verzerrt und kurz mit der Wahrheit. Und wieder zeigt er uns keinen tatsächlichen Beweis welcher die Zurückweisung bestätigen würde.
Die "Freiheitsbrücke" ist ein Verein von Slowenen deutscher Abstammung unter Obmann Ludwig Kolnik mit der Aufgabe die deutsche Kultur in Slowenien zu erhalten. Dieser Verein hatte einst gute Verhältnisse mit der Arbeitsgemeinschaft unter Michitsch. Aber als Kolnik und Anderen in der "Freiheitsbrücke" bekannt wurde, ehemalige Nazis und SS Leute befinden sich als "Ehrenmitglieder" und "Kulturreferenten" in der Arbeitsgemeinschaft, alle Verbindungen wurden abgebrochen. Seither versucht Michitsch, erfolglos, Kolnik als Obmann abzusetzen.
Behauptung 4: Im November 2004, der Verlag Modrijan in Ljubljana veröffentlichte Iskalci Grala (Die Gralsucher), ein Buch von Alenka Auersperger. Die Behauptung ist "Im Buch werden alle Gottscheer beleidigt, diejenigen die umgesiedelt sind, und diejenigen welche geblieben sind. Alle sind wir Nazi. . . ". "Dabei wird auch eines klar; wir wären ganz in Ordnung, wenn wir nicht deutsch sprechen oder lernen usw. würden, wenn wir kein Gottscheerisch sprechen könnten, wenn wir unsere Kultur nicht pflegen würden".
Tatsache ist: Das Buch wurde vom slowenischen Kulturministerium gefördert und enthält eine Sammlung von Tatsachen und Kommentare welche, teilweise, die Verbindung der "Ehrenmitglieder" mit dem Nazismus der 1930/40er anzeigen. Auch bewiesen ist der Einfluss von Michitsch und von anderen Extremen der rechten Seite Österreichs an August Gril.
Die Behauptung über das Sprechen oder Lernen der deutschen Sprache ist absurd wie unwahr. In ganz Slowenien, Studenten lernen Deutsch zwecks der guten, sogar innigen Verbindung mit der FDR. In Ljubljana sind die Buchhandlungen überfüllt mit deutschen Büchern.
Behauptung 5: Diese Behauptung (Teil des Gril Briefes) wurde in der GZ nicht wiederholt da Michitsch, scheinbar dessen Inhalt, die Spaltung in der AG, nicht bekannt geben wollte.
Im letzten Absatz seines Briefes, schreibt Gril:
"Besonders schmerzhaft ist es, dass uns unsere eigenen Leute, Gottscheer, in den Rücken fallen. Im Buch ist auch ein Bruchstück aus einem Brief von Doris Debenjak an Erik und Jacklitsch veröffentlicht und zwar weil darin Wörter wie Pflege der deutschen Sprache, der gottscheer Mundart, die Erhaltung des deutschen Charakters von lebenden Menschen enthalten sind. Wir haben gegen den Verkauf geklagt, weil nach slowenischem Strafgesetz die Veröffentlichung privater Briefe ohne Genehmigung des Schreibers strafbar ist. Und wie hat Frau Auersperger den Brief in die Hand bekommen? Von Erik Krisch, der der Verfasserin auch mit anderen Angaben geholfen hat. Das ist noch nicht genug – am 23. März wird er vor Gericht gegen uns und für Alenka Auersperger auftreten. Nicht nur gegen uns, gegen alle Gottscheer, in Slowenien und in der ganzen Welt, die sowieso alle Nazis sind, nach Alenka Auersperger".
Tatsache ist: Gril und Debenjak klagten für ein Verkaufsverbot, weil im Buch Tatsachen beschrieben sind, welche diese Beiden wie auch die AG nicht ans Tageslicht kommen lassen wollen. Sicher nicht wegen: "weil darin Wörter wie Pflege der deutschen Sprache, der gottscheer Mundart, die Erhaltung des deutschen Charakters von lebenden Menschen enthalten sind".
Das Gericht verlangte das Erscheinen von Erik Krisch und Ludvik Kolnik im Gericht um unter Eid deren Zeugnis abzugeben. Also nach Begriff von Gril, Erik Krisch hätte den Ruf des Gericht gesetzwidrig abweisen sollen und eventuell unter Eid, falsches Zeugnis abgeben.
Aber nach Behauptung von Gril; "weil nach slowenischem Strafgesetz die Veröffentlichung privater Briefe ohne Genehmigung des Schreibers strafbar ist", Krisch und Kolnik hätten die Angeklagten sein sollen. Aber es handelt sich nicht um "Veröffentlichung" von Briefen sondern um die Zensur eines Buches und Verheimlichung dessen Inhalts. Das Gericht untersagte, vorläufig, den Verkauf des Buches, aber die schon verkaufte Menge geht, zwecks des erhöhten Interesses, von Hand zu Hand.
Die Verheimlichung dieses Absatzes ist daher nicht überraschend da dieser die sich ausbreitende Spaltung in der AG anzeigt. Die "Freiheitsbrücke" brach schon vor etlicher Zeit alle Verbindungen mit der AG ab. Und in einem Brief vom 23. April, 2005 an Viktor Michitsch, der Gottscheer Verein Peter Kosler gibt seinen Austritt aus der Gottscheer Arbeitsgemeinschaft bekannt. Die Mitglieder des Vereines wählten einstimmig zu diesem Schritt. Der Brief beschreibt Einzelheiten, aber die Hauptursache des Austritts ist die ätzende Politik der AG. "Die Resultate dieser AG Politik sind für uns Gottscheer und deren Nachkommen nicht mehr nachvollziehbar und für unseren Verein in Slowenien sehr negativ. Die Stimmung ist in Teilen der slowenischen Bevölkerung gereizt und auf Distanz suchend".
* * *
In all dem ist große Tragödie; vorhersagbar als ehemalige Gottscheer Nazis wieder in heutigen Leitungskreisen aufgenommen wurden. Diese, welche vor unserem Exodus den Hass gegen die Slowenen entflammten um die von Hitler angeordneten Ziele zu ermöglichen, wirken wieder mit deren zerstörenden Politik welche die gottscheer Gemeinschaft spaltet und uns von Slowenien und deren Menschheit entfremdet. Ohne diese Politik, die Gottscheer und Andere deutscher Abstammung in Slowenien wären vereinigt geblieben um unsere Kultur in der alten Heimat aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Leider ist dies nun nicht mehr möglich.
John Tschinkel, 26/04/2005
Abgeschickt von John Tschinkel am 18 Mai, 2005 um 19:30:42:
Offener Brief an die Gottscheer Zeitung.
26/04/2005
Unter "Schwierigkeiten für unsere Altsiedler" in der April 2005 Ausgabe der Gottscheer Zeitung (GZ), auf Seite 9, wurden Ich, wie auch Andere welche sich der ätzenden Politik der Gottscheer Arbeitsgemeinschaft (AG) unter Viktor Michitsch widersetzen, scharf angegriffen. Dieser Angriff beschuldigte uns mit Verbreitung von "falschen Behauptungen, ja Lügen". Diese Beschuldigungen verlangen einen energischen Rückschlag, erleichtert durch dokumentierte Tatsachen und zweifellose Erklärungen.
In diesem Artikel zitiert die GZ einen Bericht von August Gril, Obmann des Altsiedler Vereines (AV) in Slowenien. Dieser Verein ist Mitglied der AG mit deren Sitz in Klagenfurt, Österreich. (Als Obmann der AG, Michitsch ist auch verantwortlich für den Inhalt der GZ). Andere Mitglieder der AG sind Gottscheer Gruppen in Deutschland, Kanada und der USA, eingenommen die GHGA. Als aktive Mitglieder sind alle in Übereinstimmung mit der Politik der AG.
Der Artikel in der GZ und der Bericht von Gril aber malen ein größeres Bild welches das Misslingen der Politik von Viktor Michitsch und seiner AG klar darstellt. Dies ist offenbar in der Tatsache, dass zwei der drei deutschen Vereine in Slowenien jede Verbindung mit der AG absagten; die Letzte mit dem Austritt des Gottscheer Peter Kosler Vereines durch einstimmige Wahl deren Mitglieder. Der Verein "Freiheitsbrücke" brach schon vor etlichen Monaten jede Verbindung mit der AG ab.
Die AG versucht diese Niederlage der Politik der Arbeitsgemeinschaft zu verheimlichen. Deren Leitung hofft alle, welche diese zerstörende Politik veröffentlichen oder verbreiten, mit persönlichen Angriffen abzuschrecken. Und in Slowenien, August Gril versucht dies durch juristische Manöver welche dadurch aber nur sein Handeln und seine Absichten verstärkt beleuchten.
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In seinem Bericht, August Gril zeigt seine Feindschaft gegenüber allen welche seine Politik als zerstörend betrachten. Zerstörend nicht nur an seinem Staat, seiner Heimat, seinen Nachbarn und seiner Familie sondert auch gegenüber seinem Endziel, die Erhaltung der deutschen Kultur der Mitglieder seines Gottscheer Altsiedler Vereines. Leider veröffentlichte Herr Gril noch nie eine Liste oder mindestens ein Gruppenbild dieser Mitglieder. Was man zu sehen bekommt sind nur Fotos von etlichen Kindern welche er verschieden Besuchern und Freuden aus fremden Ländern vorführt. Dies bringt hervor die unvermeidliche Überzeugung, der Altsiedler Verein ist wenig mehr als Fassade für die persönliche Hochstrebung von Gril und für die ätzenden Politik von Viktor Michitsch mit seinen "Ehrenmitgliedern" (darunter ehemalige SS Männer und fanatische Nazis) gegenüber Slowenien.
Herr Gril beschreibt fünf Vorfälle mit welchen er seine Fantasien verteidigt;
1. Die "Affäre" über den Aufzug der Deutschen Fahne.
2. Die Radiosendung einer slowenischen Journalistin.
3. Anklage vom Obmann der "Freiheitsbrücke".
4. Veröffentlichung des Buches einer Slowenischen Autorin.
5. "Rückenüberfall" auf den Obmann des Gottscheer Vereines "Peter Kosler".
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Behauptung 1: Der erzwungene Abzug der deutschen Fahne vom Kulturhaus der Altsiedler im Januar 2000 war gesetzwidrig. Das Gesetz gegen den Aufzug einer fremden Fahne wurde schon vor sechs Jahren aufgelöst. Die Medien machten viel Staub über den Aufzug der deutschen Fahne, aber er hat den Beweis des Bürgermeisters, der Polizei und auch John Tschinkel irrten sich, aber bis heute kam noch keine Entschuldigung.
Tatsache ist: Die Behauptung von Gril, das Gesetz wurde schon vor sechs Jahren außer Gebrauch gesetzt, ist falsch. Die Verordnung kam in 1974 in Kraft und wurde in 1994 und wieder in 2003 vom Parlament bestätigt. Daher war Artikel 8 des Parlamentaktes welcher den Aufzug von Fahnen ausländischer Staaten regulierte, in Januar 2000 zweifellos noch immer in Kraft.
Zakon o prekrških zoper javni red in mir, ki prav tako v tretjem odstavku 8. člena, (Uradni list RS, št. 110/O3-prečiščeno besedilo) določa: Zastave tujih držav se smejo izobesiti samo z dovoljenjem za notranje zadeve pristojnega upravnega organa občine ali na splošen poziv.
(Der Aufzug Fahnen fremder Staaten ist erlaubt nur nach Bewilligung der Bezirksverwaltung verantwortlich für innere Angelegenheiten oder nach öffentlichem Verlang vom Volke zur Ausstellung.)
Es ist daher klar, August Gril verteidigt seine rechtswidrige Tat durch Verzerrung der Wahrheit. Seine Behauptung, er besitzt Beweise des Bürgermeisters France Vouk, die Polizei und John Tschinkel irrten sich, ist offensichtlich falsch. Keine Entschuldigung war notwendig; außer einer von August Gril.
Die "Affäre" wäre vergessene Geschichte, hätten Gril und die Gottscheer Zeitung sie nicht zu einem "Internationalem Ereignis" erhöht. Weiterhin Beweis zu deren aggressiven Politik gegenüber den slowenischen Staatsbürgern und den Gesetzen des Landes.
Die illegale Ausstellung der fremdstaatlichen Fahne wurde von den slowenischen Nachbarn als offene Missachtung deren Empfindlichkeit angesehen. Viele erinnerten sich an einen Tag in April 1941 als die faschistischen Eindringlinge alle Fahnen des Landes mit ihren eigenen austauschten. Die Slowenen erinnern sich auch an die 1.7 Millionen Jugoslawen welche starben (nach offizieller Statistik) um das Hackenkreuz in 1945 wieder mit deren eigenen Fahne zu ersetzen.
Behauptung 2: Alenka Auersperger, eine slowenische Journalistin, verbreitete in einem Radio Slovenia Rundfunkprogramm, Falschheiten über Gril und seinen Altsiedler Verein und versuchte seine slowenischen Nachbarn gegen ihn anzureizen.
Tatsache ist : August Gril und Doris Debenjak brachten eine gerichtliche Anklage gegen Frau Auersperger zwecks Verleumdung und böswillige Anreizung. Das Gericht wies die Anklage als wertlos ab und verurteilte Gril und Debenjak zur Zahlung aller Kosten des Prozesses. In den Verhören, hervorragende Persönlichkeiten waren Zeugen zu Gunsten von Auersperger. Im Gegensatz, Gril/Debenjak produzierten keine Zeugen.
In den Gerichtsverhören, August Gril berichtete unter Eid, als Resultat des Rundfunkprogramms sein Geschäft verlor die Mehrheit der Kundschaft und er selbst wird gemieden von seiner Familie und von Leuten in seiner Gemeinde. Aber dieses traurige Zeugnis hatte wenig Einfluss auf das Gericht und die Anklage wurde abgewiesen.
Traurig sicher. Auersperger tat wenig mehr als die Übersetzung von Artikeln in verschiedenen Ausgaben der Gottscheer Zeitung und brachte diese in deren historischen Kontext. Diese Artikel berichten über Versammlungen von Gril mit ehemalig leitenden Gottscheer Nazis in verschiedenen Teilen von Deutschland und Österreich zwecks Politik gegenüber Slowenien. Teilnehmer (unter Anderen) an diesen Tagungen waren Wilhelm Lampeter (der SS Offizier in Buchenwald), Richard Lackner (Mitglied in der SS Einheit verantwortlich für den Rückzug der Leitung des Dritten Reiches in die Alpenfestung) und Ludwig Kren, intimer Freud von Lampeter/Lackner und heute Unterrichter der Kinder des Altsiedler Vereines von Gril. Alle "Ehrenmitglieder" in der Gottscheer Arbeitsgemeinschaft unter Michitsch, Teilnehmer an diesen Versammlungen.
Behauptung 3: Der Obmann des Vereines "Freiheitsbrücke" in Maribor brachte eine Anzeige zum slowenischen Innenministerium das wir gegen den slowenischen Staat arbeiten und für einen österreichischen Geheimdienst. Dabei hat er sich auf John Tschinkel berufen. Die Anzeige wurde vom slowenischen Innenministerium glatt zurückgewiesen.
Tatsache ist: Wie gewöhnlich, Gril (wie auch Viktor Michitsch) berichtet nur einen kleinen Teil der Geschichte und was er erzählt ist verzerrt und kurz mit der Wahrheit. Und wieder zeigt er uns keinen tatsächlichen Beweis welcher die Zurückweisung bestätigen würde.
Die "Freiheitsbrücke" ist ein Verein von Slowenen deutscher Abstammung unter Obmann Ludwig Kolnik mit der Aufgabe die deutsche Kultur in Slowenien zu erhalten. Dieser Verein hatte einst gute Verhältnisse mit der Arbeitsgemeinschaft unter Michitsch. Aber als Kolnik und Anderen in der "Freiheitsbrücke" bekannt wurde, ehemalige Nazis und SS Leute befinden sich als "Ehrenmitglieder" und "Kulturreferenten" in der Arbeitsgemeinschaft, alle Verbindungen wurden abgebrochen. Seither versucht Michitsch, erfolglos, Kolnik als Obmann abzusetzen.
Behauptung 4: Im November 2004, der Verlag Modrijan in Ljubljana veröffentlichte Iskalci Grala (Die Gralsucher), ein Buch von Alenka Auersperger. Die Behauptung ist "Im Buch werden alle Gottscheer beleidigt, diejenigen die umgesiedelt sind, und diejenigen welche geblieben sind. Alle sind wir Nazi. . . ". "Dabei wird auch eines klar; wir wären ganz in Ordnung, wenn wir nicht deutsch sprechen oder lernen usw. würden, wenn wir kein Gottscheerisch sprechen könnten, wenn wir unsere Kultur nicht pflegen würden".
Tatsache ist: Das Buch wurde vom slowenischen Kulturministerium gefördert und enthält eine Sammlung von Tatsachen und Kommentare welche, teilweise, die Verbindung der "Ehrenmitglieder" mit dem Nazismus der 1930/40er anzeigen. Auch bewiesen ist der Einfluss von Michitsch und von anderen Extremen der rechten Seite Österreichs an August Gril.
Die Behauptung über das Sprechen oder Lernen der deutschen Sprache ist absurd wie unwahr. In ganz Slowenien, Studenten lernen Deutsch zwecks der guten, sogar innigen Verbindung mit der FDR. In Ljubljana sind die Buchhandlungen überfüllt mit deutschen Büchern.
Behauptung 5: Diese Behauptung (Teil des Gril Briefes) wurde in der GZ nicht wiederholt da Michitsch, scheinbar dessen Inhalt, die Spaltung in der AG, nicht bekannt geben wollte.
Im letzten Absatz seines Briefes, schreibt Gril:
"Besonders schmerzhaft ist es, dass uns unsere eigenen Leute, Gottscheer, in den Rücken fallen. Im Buch ist auch ein Bruchstück aus einem Brief von Doris Debenjak an Erik und Jacklitsch veröffentlicht und zwar weil darin Wörter wie Pflege der deutschen Sprache, der gottscheer Mundart, die Erhaltung des deutschen Charakters von lebenden Menschen enthalten sind. Wir haben gegen den Verkauf geklagt, weil nach slowenischem Strafgesetz die Veröffentlichung privater Briefe ohne Genehmigung des Schreibers strafbar ist. Und wie hat Frau Auersperger den Brief in die Hand bekommen? Von Erik Krisch, der der Verfasserin auch mit anderen Angaben geholfen hat. Das ist noch nicht genug – am 23. März wird er vor Gericht gegen uns und für Alenka Auersperger auftreten. Nicht nur gegen uns, gegen alle Gottscheer, in Slowenien und in der ganzen Welt, die sowieso alle Nazis sind, nach Alenka Auersperger".
Tatsache ist: Gril und Debenjak klagten für ein Verkaufsverbot, weil im Buch Tatsachen beschrieben sind, welche diese Beiden wie auch die AG nicht ans Tageslicht kommen lassen wollen. Sicher nicht wegen: "weil darin Wörter wie Pflege der deutschen Sprache, der gottscheer Mundart, die Erhaltung des deutschen Charakters von lebenden Menschen enthalten sind".
Das Gericht verlangte das Erscheinen von Erik Krisch und Ludvik Kolnik im Gericht um unter Eid deren Zeugnis abzugeben. Also nach Begriff von Gril, Erik Krisch hätte den Ruf des Gericht gesetzwidrig abweisen sollen und eventuell unter Eid, falsches Zeugnis abgeben.
Aber nach Behauptung von Gril; "weil nach slowenischem Strafgesetz die Veröffentlichung privater Briefe ohne Genehmigung des Schreibers strafbar ist", Krisch und Kolnik hätten die Angeklagten sein sollen. Aber es handelt sich nicht um "Veröffentlichung" von Briefen sondern um die Zensur eines Buches und Verheimlichung dessen Inhalts. Das Gericht untersagte, vorläufig, den Verkauf des Buches, aber die schon verkaufte Menge geht, zwecks des erhöhten Interesses, von Hand zu Hand.
Die Verheimlichung dieses Absatzes ist daher nicht überraschend da dieser die sich ausbreitende Spaltung in der AG anzeigt. Die "Freiheitsbrücke" brach schon vor etlicher Zeit alle Verbindungen mit der AG ab. Und in einem Brief vom 23. April, 2005 an Viktor Michitsch, der Gottscheer Verein Peter Kosler gibt seinen Austritt aus der Gottscheer Arbeitsgemeinschaft bekannt. Die Mitglieder des Vereines wählten einstimmig zu diesem Schritt. Der Brief beschreibt Einzelheiten, aber die Hauptursache des Austritts ist die ätzende Politik der AG. "Die Resultate dieser AG Politik sind für uns Gottscheer und deren Nachkommen nicht mehr nachvollziehbar und für unseren Verein in Slowenien sehr negativ. Die Stimmung ist in Teilen der slowenischen Bevölkerung gereizt und auf Distanz suchend".
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In all dem ist große Tragödie; vorhersagbar als ehemalige Gottscheer Nazis wieder in heutigen Leitungskreisen aufgenommen wurden. Diese, welche vor unserem Exodus den Hass gegen die Slowenen entflammten um die von Hitler angeordneten Ziele zu ermöglichen, wirken wieder mit deren zerstörenden Politik welche die gottscheer Gemeinschaft spaltet und uns von Slowenien und deren Menschheit entfremdet. Ohne diese Politik, die Gottscheer und Andere deutscher Abstammung in Slowenien wären vereinigt geblieben um unsere Kultur in der alten Heimat aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Leider ist dies nun nicht mehr möglich.
John Tschinkel, 26/04/2005